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Auf den Punkt

 
  • Die Spielregeln sind wie bei Boule und Boccia, aber statt harter Kugeln werfen die Spielenden knautschige Bälle.
  • Jeder Untergrund ist geeignet. Man kann Crossboccia fast überall spielen.
  • Einfache Regeln schnell erlernt: Beim Crossboccia kann einfach jeder mitmachen.
  • Das Verletzungsrisiko ist äußerst gering. Selbst Muskelkater kommt kaum vor.
  • Vereine haben es leicht, den Sport zu integrieren. Die Ausrüstung ist kostengünstig, der Spaß dafür maximal.
 

Die moderne Abwandlung eines uralten Sports

Wir behaupten: Jeder von uns hat schon einmal Boule oder Boccia gespielt. Das „Knickern“ mit harten Kugeln, die so nah wie möglich an die Zielkugel gerollt oder geworfen werden, ist der Kugelspielklassiker schlechthin.

Das Spiel hat aber einen Nachteil: Kugeln rollen. Je nach Bodenbeschaffenheit dahin, wo sie nicht hinsollen. Boccia ist also nicht überall spielbar, sondern nur auf festen Sand- oder Rasenflächen. Aus dieser Not haben zwei Wuppertaler Studenten Anfang der 2000er Jahre eine Tugend gemacht. Was, dachten sie sich, wenn die Kugeln einfach dort liegenblieben, wohin sie geworfen wurden? Wenn man geländeunabhängig spielen könnte – in Straßen, in der Natur, auf Treppen oder sogar in Innenräumen jeglicher Art?

So entwickelten sie spezielle Crossboccia-Bälle. Die waschbaren Bälle sind weiche Säckchen aus Stoff, gefüllt mit Kunststoffgranulat. Sie bleiben nach dem Wurf fast unmittelbar liegen, auch bei Gefälle. Das Spiel, das daraus entsteht, ist nie gleich: Sein Verlauf unterscheidet sich je nach Ort und Beschaffenheit. Der dreidimensionale Raum wird zum Spielfeld.

Crossboccia (oder auch Streetboccia, Softboccia oder Crossboule) ist letztlich wie viele Trendsportarten die Weiterentwicklung eines bestehenden Spielprinzips. Freiheit, Spontanität und Kreativität zeichnen den Sport aus. Und natürlich seine maximale Niedrigschwelligkeit – denn mehr als einen irgendwie gearteten Ort und ein Ball-Set pro Person ist nicht nötig.

 

Abwandelbare Regeln

Wie auch bei seinen Verwandten Boule und Boccia müssen die Spielbälle so nah wie möglich an den zuvor platzierten Marker oder die Zielkugel (auch Jackball oder Pallino) geworfen werden. Die Bälle der Spielerin oder des Spielers, die den geringsten Abstand zum Marker haben, führen zum Punktgewinn. Die Spielbälle dürfen nur geworfen, nicht mit dem Fuß geschossen werden. Pro Runde haben alle Spielerinnen und Spieler drei Würfe zur Verfügung.

Im Gegensatz zum klassischen Boccia gibt es kein festes und begrenztes Spielfeld – das Spielfeld kann vielmehr fast ins Unendliche ausgedehnt werden. Der Zielball kann in jede beliebige Umgebung geworfen werden – auf Treppenstufen, auf eine Mauer, in eine Astgabel oder auf andere kreative Plätze. Erlaubt ist, was legal ist und von wo die Crossboccia-Bälle wieder eingesammelt werden können.

Das Spiel beginnt mit dem kreativen Wurf des Zielballs. Die Mitspielenden versuchen abwechselnd, ihre Bälle so nah wie möglich heranzuwerfen. Dabei dürfen Bälle aufprallen, rollen oder liegen bleiben. Nach jeder Runde wird bewertet, welche Spielerin, welcher Spieler oder welches Team den Zielball am nächsten erreicht hat. Punkte werden in der Regel nach der Anzahl der näheren Bälle vergeben. Die genaue Zählweise kann angepasst werden, um das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten. Eine Partie endet, sobald eine Spielerin, ein Spieler oder ein Team eine zuvor festgelegte Punktzahl erreicht (häufig 11, 15 oder 21 Punkte).

Obwohl Crossboccia ein moderates Tempo hat, fördert es Bewegung und Koordination. Gerade das Werfen und Zielen trainiert Feinmotorik und Geschicklichkeit. Und natürlich sind die Spielenden ständig in Bewegung, wechseln Positionen oder erklimmen Hindernisse, stets im eigenen Tempo. Auf diese Weise ist das Spiel stressfrei, jedoch strategisch herausfordernd und durchaus konzentrationsintensiv.

Sein Vorteil ist außerdem die große Spontanität, mit der es begonnen werden kann. Denn egal, ob drinnen oder draußen: Die leichten Bälle passen in jeden Rucksack und können auf Wanderungen oder Ausflüge mitgenommen werden.

 

Crossboccia – ein Spiel für alle

Crossboccia ist ein Sport, der wirklich für jeden geeignet ist – unabhängig von Alter, körperlicher Fitness oder Lebenssituation. Durch die einfache Handhabung, die flexiblen Regeln und die Möglichkeit, überall zu spielen, eröffnet er allen Menschen die Chance auf Bewegung, Gemeinschaft und Spaß. Ob drinnen oder draußen, mit Freunden, Familie oder in gemischten Gruppen – Crossboccia verbindet Menschen und sorgt für ein gemeinschaftliches Erlebnis.

 

Spielspaß für Kinder

Für Kinder ist Crossboccia ein echter Hit. Die simplen Regeln lassen sich leicht erlernen, und das Werfen der weichen Bälle fördert spielerisch Motorik, Koordination und Konzentration. Besonders reizvoll: Die Hindernisse und Spielfelder können kreativ gestaltet werden, sodass jedes Spiel einzigartig wird. Ob im Park, im Garten oder sogar im Kinderzimmer – Crossboccia passt sich der Umgebung an und bietet eine perfekte Kombination aus Bewegung und Spaß, die Kinder begeistert.

 

Inklusion mit Crossboccia

Crossboccia ist ein Sport, der niemanden ausschließt. Menschen mit körperlichen Einschränkungen können genauso teilnehmen wie alle anderen – sei es im Sitzen, etwa auch im Rollstuhl, oder mit individuell angepassten Regeln. Die griffigen, weichen Bälle lassen sich auch bei eingeschränkter Kraft und Motorik gut handhaben, und das Spiel bietet eine hervorragende Möglichkeit, Barrieren abzubauen. Crossboccia bringt Menschen zusammen und zeigt, wie inklusiv Sport sein kann.

 

Aktiv bleiben im Alter

Für Seniorinnen und Senioren bietet Crossboccia eine ideale Möglichkeit, in Bewegung zu bleiben, ohne sich körperlich zu überfordern. Die leichten Bälle und die moderate körperliche Anstrengung machen den Sport besonders zugänglich. Gleichzeitig fördert das gemeinsame Spielen die Kommunikation und stärkt soziale Kontakte. Egal, ob auf dem Balkon, im Wohnzimmer oder im Park – Crossboccia verbindet leichte Aktivität mit Spaß und Entspannung, ideal für ältere Menschen.

Mit seiner Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit ist Crossboccia also weit mehr als nur ein Spiel: Es ist ein Sport für alle Generationen und Lebenslagen, der Freude an Bewegung und Gemeinschaft vermittelt – sogar im Winter.

 

Ganz schön risikoarm

Kein Sport ist frei von Verletzungsrisiken – auch nicht das Werfen von Knautschbällen. Da das Spiel auf unkonventionellen Flächen stattfindet, könnten Spielende auf Treppen, Steinen oder anderen Hindernissen ausrutschen oder stolpern. Doch mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit lassen sich viele potenziellen Gefahren minimieren.

Ungeübte Spielerinnen und Spieler könnten bei wiederholten Würfen Muskelverspannungen in Armen oder Schultern spüren. Und obwohl Crossboccia nicht intensiv ist, sollten Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen besonders bei Bewegung in hügeligem Gelände oder bei heißen Temperaturen grundsätzlich vorsichtig sein. Durch vorausschauendes Handeln und die Beachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen lässt sich Crossboccia jedoch sicher und mit viel Freude spielen – ob in der Stadt, im Park oder auf dem Land.

Vorsichtsmaßnahmen, die Vereine treffen sollten

  • Spielumgebung prüfen: Vor Spielbeginn sollten alle Beteiligten die Umgebung auf potenzielle Gefahrenquellen wie lose Steine, rutschige Flächen oder scharfe Kanten überprüfen, um Stolperfallen zu vermeiden.
  • Passende Kleidung und Schuhe: Festes, rutschfestes Schuhwerk und bequeme Kleidung werden empfohlen, um Verletzungen durch Stolpern oder unkontrollierte Bewegungen zu vermeiden.
  • Ausreichender Platz: Es sollte sichergestellt werden, dass genügend Platz vorhanden ist, um unabsichtliche Zusammenstöße mit anderen Spielerinnen und Spielern zu vermeiden.
  • Rücksicht nehmen: Es sollte darauf geachtet werden, dass keine Passantinnen und Passanten oder Mitspielerinnen und Mitspieler im Wurfbereich stehen.
  • Aufwärmen nicht vergessen: Ein kurzes Aufwärmen vor dem Spiel kann helfen, Muskelverspannungen in Armen oder Schultern vorzubeugen. Dazu gehören zum Beispiel leichtes Armkreisen (10-15 Wiederholungen pro Seite) sowie lockeres Dehnen der Arme und Handgelenke. Ein Muskelkater durch Crossboccia ist allerdings eher unwahrscheinlich.
  • Schwieriges Gelände meiden: Personen mit eingeschränkter Mobilität oder gesundheitlichen Beschwerden sollten steile, unebene oder gefährliche Gelände vermeiden und flache, sichere Spielbereiche bevorzugen.
  • Wetterbedingungen berücksichtigen: Bei heißen Temperaturen sollten die Teilnehmenden ausreichend Wasser trinken und Pausen einlegen; bei Regen oder Nässe auf erhöhte Rutschgefahr achten.
 

Besondere Bälle

Crossboccia-Bälle sind ähnlich groß wie die traditionellen Kugeln aus Holz, Plastik, Leder oder Metall. Sie bestehen aus zwei Stoffschichten und sind zu drei Vierteln mit Kunststoffgranulat gefüllt. Sie können sogar von Wasseroberflächen abspringen!

Die Außenhaut ist aus stabilem, wasserabweisendem Kunststoff gearbeitet, der doppelt vernäht ist. Die Bälle sind per Hand waschbar und sehr robust, gleichzeitig aber leicht und weich genug, um auch Fensterscheiben nicht zu beschädigen.

Der Kern der Bälle ist so ausbalanciert, dass er eine perfekte Rolleigenschaft auf jedem Untergrund gewährleistet. Die Bälle kommen so schneller zum Liegen – und das auch bei Gefälle. Sie passen sich unterschiedlichen Untergründen an, kleinere Unebenheiten werden durch die soften Bälle ausgeglichen.

Um die Bälle auch bei großer Entfernung sicher unterscheiden zu können, ist jeder Ball-Satz mit einem prägnanten Design versehen. Ein Satz Crossboccia-Bälle besteht aus drei Spielbällen sowie dem Zielball. Die Spielbälle haben ein Gewicht von ca. 115 g. Der kleinere Marker wiegt etwa 20 g.

Jenseits der Investition von rund 20 Euro pro Ballsatz braucht es nun nur noch bequeme und funktionale Outdoor-Kleidung – und dann kann das Crossboccia-Spiel losgehen!

 

Wie einfach es ist, als Verein Crossboccia anzubieten

Crossboccia ist eine ideale Ergänzung für das Vereinsleben und bietet vielseitige Möglichkeiten, Mitglieder zu begeistern und die Gemeinschaft zu stärken. Als Sportart, die von Jung und Alt gleichermaßen gespielt werden kann, verbindet sie Menschen unterschiedlicher Hintergründe und sorgt für ein gemeinschaftliches Erlebnis, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Besonders die einfachen Regeln ermöglichen es jedem, sofort einzusteigen, unabhängig von Vorkenntnissen oder Fitnesslevel.

Ein großer Vorteil von Crossboccia ist seine Inklusionsfähigkeit. Menschen mit Bewegungseinschränkungen können problemlos integriert werden, was die Sportart zu einer idealen Wahl für Vereine macht, die Vielfalt fördern möchten. Dadurch entstehen Begegnungen zwischen verschiedenen Generationen und Personengruppen, die das Vereinsleben bereichern und Barrieren abbauen.

Auch organisatorisch überzeugt Crossboccia durch seine unkomplizierte Umsetzung. Es benötigt keine speziellen Spielflächen oder regelmäßige Pflege von Anlagen, wodurch der Aufwand gering bleibt. Mit einer kostengünstigen Grundausstattung kann der Verein ein attraktives Angebot schaffen, das flexibel drinnen oder draußen genutzt werden kann. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, das Vereinsangebot moderner und vielseitiger zu gestalten, was vor allem junge Menschen und Familien anspricht. So kann der Verein sowohl bestehende Mitglieder begeistern als auch neue Zielgruppen erreichen.

Darüber hinaus ist Crossboccia perfekt geeignet für Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür, Sommerfeste, Wandertage oder andere Outdoor-Aktivitäten. Es lässt sich auch hervorragend für vereinsinterne Wettbewerbe oder Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen nutzen. Solche Initiativen stärken die Sichtbarkeit des Vereins in der Region und fördern die Vernetzung mit anderen Akteuren.

Schließlich trägt Crossboccia nachhaltig zur Stärkung des Vereins bei. Es fördert den Teamgeist, schafft neue Verbindungen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Damit wird es nicht nur zu einer spannenden Sportart, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil eines lebendigen und inklusiven Vereinslebens.

 
David Schulz

David Schulz

Diplom Sportwissenschaftler

  • Vorstandsmitglied Stiftung Sicherheit im Sport
  • Leiter der Auswertungsstelle für Sportunfälle bei der ARAG Sportversicherung
  • seit 2000 Experte für Sportunfallforschung und Sportunfallprävention

Ich engagiere mich seit vielen Jahren, damit Sporttreibende möglichst ohne Verletzungen fit und gesund in Bewegung bleiben können. Die meisten Sportverletzungen sind nämlich kein Pech, sondern haben Gründe, die beeinflussbar sind – z. B. durch Prävention. Dafür setze ich mich leidenschaftlich ein. Sie erreichen mich bei Fragen rund um einen sicheren Sport unter

schulz@sicherheit.sport

 

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