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20.06.2022

Rechtliches rund um Firmenläufe

Wie auch immer man durchs Ziel läuft: Mit hochrotem Kopf, am Ende seiner Kräfte, kaum noch Herr der eigenen Füße, aber jubelnd beim Endspurt auf der Zielgeraden. Firmenläufe liegen im Trend. Da gibt jeder sein Bestes. Doch was ist, wenn nicht alles glatt läuft, es zum Sturz kommt und man sich verletzt? Und gibt es rechtliche Hürden? Machen Sie sich schlau!

Ist Firmenlaufzeit Arbeitszeit?

Leider zählt das Laufen im T-Shirt mit Firmenlogo nicht als Arbeitszeit und ist reines Privatvergnügen. Neben dem sportlichen Charakter geht es bei diesen Events in erster Linie um das Gemeinschaftserlebnis und die Förderung des Teamgeists innerhalb einer Abteilung oder Firma. Hier hilft die im Vergleich zu City- und Halb-Marathons kurze Distanz von vier bis sieben Kilometern. Und wem auch das zu anstrengend ist, feuert eben vom Rand der Laufstrecke aus Kolleginnen und Kollegen an. Auch Familie und Freunde sind häufig nach dem Rennen zum sogenannten After-Race-Treffen eingeladen und lassen zusammen mit den Läuferinnen und Läufern den Tag ausklingen. Um zu schauen, wo und wann Firmenläufe stattfinden, gibt es Laufkalender, wie zum Beispiel bei Trophyrunners oder Runner´s World.

Was ist, wenn etwas passiert?

Das Wetter ist schön, die Stimmung gut und die Motivation hoch. Umso ärgerlicher, wenn man stürzt und sich beim Firmenlauf eine Verletzung zuzieht. Neben den Schmerzen stellt sich schnell die Frage, ob jemand und – wenn ja – wer für die Kosten aufkommt. Hier entschied im Jahr 2021 das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen gegen eine Sportlerin.

Die Vorgeschichte: Bei einem Firmenlauf verletzte sich eine Angestellte des Jobcenters bei einem Sturz an ihrem Handgelenk und stellte bei ihrer Berufsgenossenschaft (BG) einen Antrag auf Anerkennung eines Arbeitsunfalls. Dieser wurde abgelehnt, woraufhin die Läuferin Klage einreichte. Das Gericht schloss sich im Berufungsverfahren – wie schon die Vorinstanz – jedoch der Meinung der BG an und begründete sein Urteil damit, dass die Klägerin den Unfall nicht bei der unmittelbaren Ausübung ihrer Beschäftigung erlitten habe. Darüber hinaus sei der Unfall nicht bei einer Tätigkeit passiert, die mit ihrer Arbeit in engem rechtlichem Zusammenhang stehe. Ein einmal im Jahr stattfindender Firmenlauf mit Wettbewerbscharakter stellt auch keinen regelmäßigen (und versicherten) Betriebssport dar (Az.: L 17 U 155/20). Wir empfehlen daher – wie für alle Freizeitaktivitäten auch – den Abschluss einer privaten Unfallversicherung.

Sind Firmenläufe Betriebsausgaben?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Firmenlauf steuerlich als Betriebsausgabe abgesetzt werden. Zahlt der Arbeitgeber beispielsweise das Startgeld für die Läufer, rüstet sie mit T-Shirts aus und sorgt für Speis und Trank vor Ort, kann er diese Aufwendungen in der Steuererklärung angeben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen in dem betreffenden Monat keine weiteren Sachbezüge wie Gutscheine oder Tankkarten erhalten, die die Freigrenze von 50 Euro pro Monat übersteigen.

Es ist möglich, einen Firmenlauf als Betriebsveranstaltung zu deklarieren und Steuern zu sparen. Die ARAG Experten erklären, dass nicht nur Firmenläufe vom Staat als gesundheitsfördernde Maßnahme unterstützt werden. So bietet der Fiskus jedem Arbeitgeber an, Mitarbeitern zusätzlich zum Entgelt steuer- und sozialversicherungsfreie Zuschüsse zur Gesundheitsförderung zu zahlen.

Die perfekte Vorbereitung

Die Anmeldung für den Firmenlauf ist raus, das Firmenshirt gewaschen in der Sporttasche, aber was kommt dann? Den Tag abwarten und losrennen? Besser nicht: Wer beispielsweise sonst keinen bis wenig Sport macht, muss zwar keine sportlichen Wunder bis zum Startschuss entwickeln, sollte aber seine Ausdauer und Kondition ausbauen. Überwinden Sie den „inneren Schweinehund“, suchen sich frühzeitig Gleichgesinnte in der Firma und veranstalten einen regelmäßigen Lauftreff.

Firmenlauf für Fortgeschrittene

Für ganz Harte ohne Angst vor Matsch, Höhe und Wasser gibt es mittlerweile Veranstaltungen, die über das normale Laufen hinaus gehen. Der Mud Masters Run oder auch die Urban Challenge sind zwei Beispiele. Das Angebot ist vielfältig: So gibt es Läufe, die mit verschiedenen Hindernissen wie etwa hohen Reifenbergen, Schiffscontainern, Schaumstoffmeeren, Hangelparcours oder Schlammbergen gespickt sind. Die Distanzen sind mit 6 bis 42 km genauso facettenreich wie die Läufe selbst. Hier steht, neben Sport und Spaß, der Teamgeist im Vordergrund. Denn manche Hürden sind so tricky, dass sie nur gemeinsam bewältigt werden können.

Und vielleicht können sich Kolleginnen und Kollegen auch für die Teilnahme an einem Charity-Lauf begeistern, zum Beispiel bei Laufend gegen Krebs in Dresden, Chemnitz und Leipzig.

 

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