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Auf den Punkt

 
  • Mobbing und Ausgrenzung können das Vereinsklima negativ beeinflussen und dazu führen, dass Mitglieder sich unwohl fühlen oder aufhören, an Veranstaltungen und dem Vereinsleben teilzunehmen.
  • Mobbing im Sportverein kann auf verschiedene Arten auftreten und ist oft schwer zu erkennen. Achten Sie auf entsprechende Anzeichen und handeln Sie zügig.
  • Mit Maßnahmen wie Schulungen, offener Kommunikation, Definition von festen Ansprechpartnern oder einem Buddy-System kann Mobbing vorgebeugt werden.
  • Falls Mobbing in Ihrem Verein bereits vorgekommen ist, müssen Konsequenzen folgen. Hier haben Sie mehrere Handlungsmöglichkeiten.
 

Warum das Thema Mobbing in Ihrem Verein ernst genommen werden muss

Mobbing ist kein Einzelschicksal. Das Thema ist für jeden wichtig und ernst zu nehmen, weil es Auswirkungen auf das Wohl und die Gesundheit aller Mitglieder hat. Natürlich ist hierbei das direkte Mobbingopfer am ärgsten betroffen. Manche Opfer berichten von Angstzuständen, Depressionen, körperlichen Beschwerden und sogar von Selbstmordgedanken. Ein Vereinsaustritt ist meist die schnellste Flucht aus einer solchen toxischen Situation. Für den Sportverein kann dies den folgenschweren Verlust eines wichtigen Mitglieds bedeuten.

Mobbing und Ausgrenzung schädigen außerdem das Image Ihres Sportvereins langfristig und führen dazu, dass Mitglieder sich unwohl fühlen oder aufhören, an Veranstaltungen und dem Vereinsleben teilzunehmen. Es ist daher essenziell, dass bei allen Verantwortlichen Ihres Sportvereins eine gemeinsame Null-Toleranz-Politik gegen Mobbing herrscht und entschlossen vorgegangen wird, wenn Fälle von Mobbing gemeldet oder vermutet werden. So kann Ihr Verein weiterhin ein positiver Ort bleiben, an dem sich alle Mitglieder wohl fühlen.

 

Anzeichen für Mobbing im Sport – Darauf sollten Sie achten

Mobbing kann subtil sein, sich außerhalb der Sicht von Verantwortlichen abspielen oder gar als „normaler Sportsgeist“ abgetan werden. Gerade im Mannschaftssport oder bei Wettkämpfen können Emotionen hochkochen und der Druck kann groß sein. Die Grenzen sind nicht leicht zu erkennen. Hier sind einige Anzeichen, die auf Mobbing im Sportverein hinweisen können:

 
  • Die Gruppendynamik ändert sich
    Einzelne Vereinsmitglieder können sich in Folge von Mobbing ungewöhnlich ruhig verhalten, überraschend emotional werden oder sich von der Mannschaft distanzieren. Bei den Mobbingtätern hingegen kann sich das dominante Verhalten noch verstärken. Achten Sie auf Veränderungen im Team und „Grüppchenbildung“.
  • Physische Veränderungen fallen auf
    Extremer Gewichtsverlust oder starker Rückgang der Leistungsfähigkeit? Berichte von Schlaflosigkeit oder körperlichen Beschwerden? Die psychischen Belastungen durch Mobbing können solche und andere physische Veränderungen bei Sportlerinnen und Sportlern verursachen.
  • Vermeidungsverhalten oder Isolation
    Betroffene Mitglieder ziehen sich aus dem schädlichen Umfeld zurück. Eventuell wird nicht mehr an Trainingseinheiten oder Wettkämpfen teilgenommen oder der Austritt aus dem Verein thematisiert.

Mobbing ist für Außenstehende oft nur schwer zu erkennen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand in Ihrem Verein Opfer von Mobbing geworden ist, sollten Sie offen und einfühlsam mit dieser Person sprechen und sicherstellen, dass sie die Unterstützung erhält, die sie benötigt.

 

Arten von Mobbing im Sportverein

Mobbing kann in den verschiedensten Formen auftreten. Allgemein gilt aber: Wird wiederholt, systematisch und absichtlich negativ gegen eine Person oder Gruppe gehandelt, muss eingegriffen werden.

Arten von Mobbing
 

Prävention und Intervention gegen Mobbing im Sport

Warten Sie nicht, bis es zu Mobbing kommt oder konkrete Vorwürfe bestehen. Es gibt einige wichtige Maßnahmen, die Sie präventiv ergreifen können.

Dazu gehört in erster Linie eine klare Positionierung Ihres Sportvereins. Sehen Sie es als Ihre Aufgabe an, allen Mitgliedern die Bedeutung einer respektvollen und inklusiven Vereinskultur zu vermitteln und setzen Sie sich aktiv dafür ein. Hierbei ist es wichtig, sich regelmäßig um die Umsetzung zu kümmern. Denn nur kontinuierliche Anpassung der präventiven Maßnahmen können dazu beitragen, dass Mobbing und Diskriminierung im Sportverein vermieden werden.

Eine gemeinschaftliche Positionierung ist nur dadurch zu erreichen, dass alle die gleichen Ziele, Ansichten und Verhaltensweisen in Bezug auf Mobbing vertreten. Eine sinnvolle Möglichkeit, dies zu gewährleisten, sind beispielsweise Schulungen und Workshops, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Als Ergebnis können alle Beteiligten des Sportvereins eine Zusammenfassung von klaren Richtlinien erstellen. Veröffentlichen Sie diese Regeln gegen Mobbing und diskriminierendes Verhalten und sorgen Sie dafür, dass alle Mitglieder über diese Richtlinien informiert sind. Überprüfen Sie regelmäßig, ob diese eingehalten werden und handeln Sie bei Verstößen schnell und konsequent. Jede Meldung, die ein Hinweis auf diskriminierendes Verhalten sein könnte, muss ernst genommen werden.

Um es Betroffenen leichter zu machen, Meldungen abzugeben, helfen feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Stellen Sie eine Anlaufstelle bereit, an die sich Mitglieder wenden können, wenn sie Anzeichen von Mobbing oder Diskriminierung beobachten oder selbst betroffen sind. Diese Anlaufstelle sollte gut ausgebildet und bereit sein, angemessen auf Meldungen zu reagieren. Als Ansprechpartner kann beispielsweise ein kompetenter Trainer oder Übungsleiter fungieren.

Gerade für neue Vereinsmitglieder kann ein Paten- oder Buddy-System hilfreich sein. Wählen Sie hierfür erfahrene und engagierte Mitglieder des Vereins als Paten aus, um neue Mitglieder zu unterstützen. Dies kann helfen, Mobbing zu verhindern, indem sichergestellt wird, dass alle Mitglieder des Vereins ein Gefühl der Zugehörigkeit bekommen und einen festen Ansprechpartner zur Seite haben.

 

Diese Regeln gegen Mobbing sollte jedes Vereinsmitglied kennen

Um Mobbing und Ausgrenzung zu verhindern, ist es sinnvoll, klare Regeln für das gemeinsame Miteinander aufzustellen. Jedes Vereinsmitglied sollte diese verinnerlichen und bei einem Verstoß mit Konsequenzen zu rechnen haben.

Grundbestandteil der aufgestellten Regeln ist ein Verbot von diskriminierendem Verhalten: Egal, ob Mobbing, Rassismus oder Sexismus.

Sinnvoll ist auch eine Regel, die klärt, wer als Ansprechpartner für Mobbing-Vorwürfe fungiert und wie Meldungen schnell und effektiv bearbeitet werden.

Regeln gegen Mobbing im Sportverein
 

Aktiv gegen Mobbing vorgehen – So verhalten Sie sich richtig

Ist Mobbing im Verein vorgefallen, ist schnelles und konsequentes Handeln erforderlich. Sprechen Sie separat und in geschützter Umgebung sowohl mit dem Opfer als auch mit dem Täter.

Sprechen Sie mit dem Täter über sein Verhalten und machen Sie klar, dass es nicht toleriert wird. Stellen Sie außerdem sicher, dass sich das Opfer gehört und unterstützt fühlt und dass seine Bedürfnisse berücksichtigt werden. Bei allen Gesprächen kann bei Bedarf mit externer Unterstützung, beispielsweise durch einen Mediator, geholfen werden.

In schweren Fällen von Mobbing kann es notwendig sein, den Täter oder die Täterin aus dem Verein auszuschließen. Dies sollte jedoch nur als letzte Maßnahme und nach sorgfältiger Überlegung und Prüfung erfolgen. Berücksichtigen Sie, dass ein Vereinsausschluss eine ernste Maßnahme ist und er nicht leicht rückgängig gemacht werden kann.

 

Rechtliche Schritte gegen Mobbing im Verein

Mobbing ist keine klar umrissene Handlung und kann daher nicht grundsätzlich geahndet werden. Eine Anzeige bei der Polizei ist aber in jedem Fall nötig, wenn die Mobbinghandlung einen Straftatbestand erfüllt. Eskaliert die Situation beispielsweise darin, dass der Täter oder die Täterin handgreiflich wird, das Opfer beleidigt oder es bestiehlt, ist das eindeutig strafbar.

Auch möglich ist hier eine Zivilklage. Wenn das Mobbing zu schwerwiegenden Verletzungen oder psychischen Schäden führt, können Sie als Betroffene oder Betroffener eine entsprechende Klage auf Zahlung von Schmerzensgeld gegen die Verantwortlichen einreichen. In diesem Fall sollten Sie sich an einen Anwalt wenden, um Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu besprechen.

 
 

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