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Auf den Punkt

 
  • In der Welpen- und Flegelzeit gehört das Knabbern und Beißen zum Hundeleben dazu. Hunde nutzen dieses Verhalten, um Ihre Umwelt zu erkunden.
  • Trotzdem muss der Beißreflex den Tieren nach und nach aberzogen werden. Dazu dient das sogenannte Beißhemmungstraining.
  • Bei dem Training geht es vor allem darum, dem Hund seine Fehler klar aufzuzeigen und das Schnappen nach Händen oder Füßen abzutrainieren.
  • Helfen können dabei auch Kauspielzeuge und andere Hilfsmittel, die den Beißtrieb des Hundes umlenken.
 

Warum beißen Welpen?

Tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Welpen und junge Hunde knabbern und beißen. In der Welpenzeit, also in der Regel bis zum sechsten und höchstens bis zum neunten Lebensmonat, ist das zumeist ein Ausdruck des Spieltriebs. Zudem dient das Anknabbern von Gegenständen und das Zwicken von Menschen und anderen Tieren einem Welpen als Erkundungswerkzeug für seine direkte Umwelt. Und auch in der pubertären Phase, die direkt an die Welpenzeit anschließt (6. bis 12. Lebensmonat) und die gemeinhin auch als „Flegelphase“ bezeichnet wird, ist das gelegentliche Beißen nicht unüblich. Denn durch die hormonelle Umstellung beziehungsweise Geschlechtsreife machen Tiere im sogenannten Junghundalter oft eine vorübergehende Wesensveränderung durch: Sie werden ängstlicher, empfindlicher und anhänglicher und zeigen mitunter ungewohnte Unkonzentriertheit, Gereiztheit und Aggressivität (etwa in Form von sogenanntem Angstbeißen).

 

Wann hören Welpen auf zu Beißen?

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wann Welpen aufhören zu beißen gibt es nicht. In der Regel wachsen Hunde aus dem Beißverhalten während ihrer Welpenzeit raus. Viele Welpen müssen zu Beginn ihres Lebens noch lernen, die Reflexe zu kontrollieren – und der Beißreflex gehört dazu. Darauf zu hoffen, dass der Hund sein Verhalten ohne Übung verändert, ist aber nicht zielführend. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Welpen beibringen sich das Beißen abzugewöhnen. Trainieren Sie frühzeitig die sogenannte Beißhemmung, denn Ihr Junghund hört nicht unbedingt von allein damit auf. Wenn ein Welpe nicht versteht, dass es weh tut, wenn er beißt, wird er sein Verhalten schließlich nicht ablegen.

 

Beißhemmung: Welpen trainieren, damit sie nicht zwicken und beißen

Schnappt Ihr Welpe nach Ihren Händen oder Füßen oder versucht gar, nach Ihrem Gesicht zu beißen, dann hat das in der Regel verschiedene Gründe: Zum einen zwicken und beißen Hunde gerne aus Spieltrieb heraus. Zum anderen kann das Beißen auch eine Panikreaktion sein, wenn das Tier sich unwohl oder bedrängt fühlt. Zudem ist das Beißen für wilde Hunde auch ein Mittel, ihre Autorität zu signalisieren und eine gewisse Hack- beziehungsweise Beißordnung zu etablieren. Doch egal aus welchem Grund Ihr Hund beißt: Klar ist, dass dieser Trieb schon im frühen Alter unterbunden werden sollte.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Sie Ihrem Hund die sogenannte Beißhemmung antrainieren, ihm also klarmachen, dass Beißen und Zwicken nicht erwünscht ist. Vorgehen können Sie dabei folgendermaßen: Beißt Ihr Hund mal wieder oder schnappt beim Spielen nach Ihnen, dann äußern Sie Ihren Schmerz durch einen lauten Ausruf wie „Aua!“. Hört der Welpe nicht auf zu beißen, verlassen Sie unverzüglich den Raum und entziehen dem Tier jegliche Aufmerksamkeit. So lernt der Hund, dass sein Verhalten nicht toleriert wird und negative Konsequenzen hat.

Beißhemmung trainieren - Was tun, wenn der Welpe beißt?

Wesentlich ist auch, dass Sie Ihren Hund schon früh daran gewöhnen, sich von Ihnen und anderen Menschen streicheln und berühren zu lassen. Dafür ist es wichtig, dass sich sowohl das Tier als auch die Menschen wohlfühlen. Bringen Sie deshalb vor allem Ihren Kindern bei, am Anfang nicht zu hastig oder wild mit dem Welpen umzugehen, um Panik- oder Angstreaktionen vorzubeugen.

 

Tipps und Tricks für das Beißhemmungstraining

Macht Ihr Hund beim Beißhemmungstraining nur langsame Fortschritte, kann das eine ganze Reihe von Gründen haben: Die meisten von diesen liegen in der Regel nicht beim Tier, sondern bei Ihnen als Halter. Beachten Sie deshalb vor allem die folgenden Tipps:

 

Seien Sie konsequent

Werden Sie von Ihrem Hund beim Spielen zu hart gezwickt oder gebissen, dann sollten Sie sich unverzüglich von ihm entfernen und ihm signalisieren, dass er Ihnen wehgetan hat. Lassen Sie sich von einem traurigen Blick nicht erweichen und spielen Sie erst wieder mit dem Hund, wenn er sich sichtlich beruhigt hat.

 
 

Bleiben Sie geduldig

Das Beißen und Knabbern kann einem Hund nicht über Nacht abtrainiert werden. Erwarten Sie deshalb nicht, dass ein Welpe oder Junghund nach ein paar Tagen des Trainings bereits weiß, wie er sich verhalten muss. Tolerieren Sie zunächst sanftes Knabbern und reagieren Sie vor allem dann, wenn der Hund wirklich schnappt bzw. zu feste beißt.

 
 

Lenken Sie den Beißtrieb um

Halten Sie immer ein paar Kauspielzeuge bereit, an denen sich Ihr Hund austoben kann, wenn er es beim Spielen mal wieder auf Ihre Hand abgesehen hat. Da Sie das Kaubedürfnis des Hundes insbesondere in der Pubertät ohnehin nicht komplett unterbinden können, sind die richtigen Spielzeuge in dieser Zeit Gold wert. Ein Ersatz für klare Ansagen und Erziehung ist das jedoch nicht: Geben Sie Ihrem Hund beim Spielen und Toben trotzdem regelmäßig zu verstehen, wenn er sich falsch verhält.

 
 
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Fehler beim Training mit dem Hund

Führung mit strenger Hand, Leinenruck, laute Kommandos: Manch ein Hundehalter hält auch heutzutage weiter an veralteten Trainingsmethoden fest. Dabei ist aus Langzeitstudien und Literatur längst ersichtlich, dass solche Mittel in der Welpenerziehung nichts verloren haben und die Tiere traumatisieren können. Auch beim Beißhemmungstraining sollten Sie deshalb darauf achten, grundlegende Fehler zu vermeiden:

Finger weg von der Schnauze:
Immer wieder wenden Hundehalter den sogenannten Schnauzengriff an, um jungen Hunden klarzumachen, dass Beißen nicht erlaubt ist. Für das Tier ist das jedoch höchst unangenehm und kann einen nachhaltigen Verteidigungsreflex auslösen.

Dominanz ist nicht förderlich:
Manch ein Hundebesitzer verwechselt Konsequenz und Bestimmtheit mit körperlicher Dominanz. Dabei können veraltete Erziehungsmethoden wie der „Alphawurf“, bei dem man den Hund auf den Rücken wirft und festhält bis er sich unterordnet, den Hund traumatisieren, verletzen und zu unnötiger Aggressivität führen.

Quietschtöne vermeiden:
Auch wenn in Internetforen und älterer Literatur mitunter dazu geraten wird, die hochfrequenten Quietschtöne von Wurfgeschwistern nachzustellen, wenn ein Welpe zu fest zuschnappt: Die Wirksamkeit dieser Methode ist nicht belegt. Im Gegenteil. Eine zu laute Reaktion kann den Hund noch wilder und aggressiver machen.

 

Welpe hört nicht auf zu Beißen

Manche Hunde sind bockiger als andere – und nicht jeder Welpe lässt sich mit Snacks und Leckerchen abspeisen, wenn es um das tägliche Beißhemmungstraining geht. Stellen Sie früh fest, dass Sie mit Ihrer Hundeerziehung an gewisse Grenzen stoßen oder Ihr Hund schlicht weitaus weniger lernwillig ist als seine gleichaltrigen Artgenossen, dann sollten Sie externen Rat suchen. Sprechen Sie beispielsweise mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens oder wenden Sie sich an einen Welpentrainer, um sich eine Expertenmeinung und Hilfe beim Abgewöhnen des Beißens einzuholen.

Hilfreich kann es zudem sein, Ihren Welpen frühzeitig in einer spezialisierten Hundeschule anzumelden. Hier kann er unter der Anleitung von Hundeprofis bereits einige grundlegende Kommandos und Verhaltensweisen trainieren. In der Regel sollten Sie einen Besuch in einer Hundeschule jedoch nicht vor der zwölften Lebenswoche Ihres Welpen anberaumen. So verhindern Sie, dass Sie das Tier überfordern.

 
Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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