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Public Viewing zur Fußball-WM 2022
Was Sportvereine jetzt wissen sollten...
06.10.2022
Die Fußball-Weltmeisterschaft im Golfstaat Katar rückt immer näher. Zahlreiche Vereine möchten ein Public Viewing anbieten. Es bietet den Fußball-Fans in geselliger Runde die Möglichkeit, die Dramatik und Stimmung auch in Deutschland mitzuerleben.
Was genau ist Public Viewing?
Unter Public Viewing versteht man die öffentliche Übertragung von Sportereignissen. Jede Übertragung von Spielen der WM außerhalb der häuslichen Umgebung wird somit als Public Viewing angesehen – auch die kleine Runde in der Vereinsgaststätte. Wenn die Übertragung dazu einen gewerblichen Charakter hat, muss sie bei der Fifa angemeldet werden. Ob Ihr Event gewerblich und damit anmeldepflichtig ist, können Sie auch leicht bei der FIFA direkt prüfen.
Wann ist Public Viewing gewerblich und muss angemeldet werden?
Die FIFA geht von einem gewerblichen Charakter der Veranstaltung aus, wenn ein geschäftlicher Vorteil erzielt wird. Das kann man an folgenden Fakten erkennen.
- Die Vorführung kostet Eintritt.
- Es werden Speisen und Getränken zu erhöhten Preisen verkauft – egal, ob mit oder ohne Verzehrzwang
- Es gilt ein Mindestverzehr als Eintrittsvoraussetzung.
- Es werden erhöhte Garderobengebühren oder Spendenaufforderungen erhoben.
- Ein Sponsor ist involviert und es werden Sponsoring- oder andere Assoziierungsrechte genutzt.
- Die Veranstaltung wird beworben. Unser Tipp: Besser nicht mit den Logos oder marken der FIFA werben!
Gut zu wissen
Public Viewing nach 22 Uhr
Eigentlich ist um 22 Uhr Schluss mit dem öffentlichen Anschauen von Fußballspielen. Bei dieser WM dürfen die Übertragungen aber über die üblichen Ruhezeiten hinausgehen. Die Kommunen können nun auch Veranstaltungen genehmigen, die länger als bis 22 Uhr dauern. Damit können Fußballfans abendliche WM-Spiele auch im Freien auf Großleinwänden verfolgen, wenn die Begegnungen in die Verlängerung gehen oder erst im Elf-Meter-Schießen entschieden werden. Nach der Zeitumstellung am 30. Oktober wird die Zeitverschiebung zwischen Katar und Deutschland zwei Stunden betragen.
Urheber- und Markenrechte beachten
Als Veranstalter sollte es der Verein vermeiden, das offizielle Logo oder Marken der FIFA zu verwenden, da die FIFA Urheber- und Markenrechtsverletzungen unerbittlich mit Abmahnungen verfolgt. Er sollte auch nicht den Eindruck erwecken, das Public Viewing sei eine offizielle FIFA Fußball-WM 2022 Veranstaltung.
An die GEMA denken
Für die öffentliche Wiedergabe von Fernsehübertragungen können GEMA-Gebühren anfallen. Nationalhymnen, Reporterkommentare etc. unterliegen dem Urheberrecht. Die GEMA zieht die Gebühren für die eigenen Mitglieder, aber auch andere Verwertungsgesellschaften ein. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der Art der Veranstaltung. Die GEMA unterscheidet zwischen Public Viewing mit und ohne Veranstaltungscharakter. Public Viewing in Gaststätten u. ä. gelten als Public Viewing ohne Veranstaltungscharakter, für die ein Sondertarif gilt.