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Auf den Punkt

 
  • Niereninsuffizienzen (CNI) beziehungsweise Chronische Nierenerkrankungen (CNE) gehören bei Katzen zu den häufigsten Erkrankungen.
  • Gewichtsverlust, übermäßiger Durst, Übelkeit: Die Liste der Symptome einer Nierenerkrankung bei Katzen ist lang.
  • Für eine erfolgreiche Behandlung beziehungsweise Linderung von Nierenleiden ist eine frühzeitige Diagnose essenziell.
  • Auch Blasensteine und sogenannter Harngries können bei Katzen akute Schmerzen verursachen.
 

Wie erkennt man Nierenerkrankungen bei Katzen?

Da die Niere im Körper verschiedene Funktionen erfüllt – darunter die Reinigung des Bluts, die Regulierung des Säure- und des Wasserhausalts sowie die Produktion bestimmter Hormone – können auch die Symptome eines Nierenleidens höchst unterschiedlich ausfallen. Nicht zuletzt deshalb sollten Sie schnellstmöglich das Gespräch mit einem Tierarzt suchen, wenn Sie sich wegen des Gesundheitszustands Ihrer Katze unsicher sind beziehungsweise eines der folgenden Symptome beobachten:

 

Meine Katze trinkt viel

Leidet Ihre Katze unter einer Nierenerkrankung, treten in der Folge üblicherweise verschiedene Mangelerscheinungen auf. Dazu gehören beispielsweise eine Unterversorgung mit Proteinen, Kohlenhydraten und Mineralien sowie eine schleichende Austrocknung des Körpers. Letztere wird dadurch verursacht, dass die Nieren nicht mehr genug Wasser extrahieren. Gerade deshalb kommt es bei Katzen mit einer Nierenfehlfunktion oft vor, dass sich das Trinkverhalten in relativ kurzer Zeit grundlegend verändert, das Tier also beispielsweise plötzlich viel mehr trinkt als zuvor.

 

Blut im Urin der Katze

Obwohl Blut im Urin häufig als Indikator für Nierenerkrankungen genannt wird, kommen dafür auch verschiedene andere Ursachen in Frage. Zwar wird der Harn in der Niere gebildet, auf dem Weg zur Ausscheidung passiert er jedoch ebenfalls die Harnleiter, die Blase und die Harnröhre. Dementsprechend können auch kleinere blutende Wunden beziehungsweise Läsionen im Harnapparat für das Blut im Urin verantwortlich sein. Zudem sind nicht selten minimale innere Verletzungen der Geschlechtsorgane oder Blutgerinnungsstörungen eine Ursache für eine rote Verfärbung des Harns.

 

Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit

Führt eine Nierenfehlfunktion dazu, dass gewisse Giftstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Blut der Katze abgeführt werden, können diese sich ihrerseits nachhaltig auf den Appetit des Tiers auswirken. Nicht selten fallen Katzen mit einer Nierenkrankheit deshalb durch Gewichtsverlust und Essstörungen auf. Und je weiter die Nierenerkrankung fortgeschritten ist, desto akuter werden diese Symptome in der Regel.

 

Weitere Symptome, die auf eine Nierenerkrankung bei Katzen hinweisen können

Die Liste der Symptome einer Nierenerkrankung ist bei Mensch und Tier lang – und bei weitem nicht immer eindeutig. So können neben Gewichtsverlust und übermäßigem Durst auch die folgenden Symptome auf ein Nierenleiden Ihrer Katze schließen lassen:

  • Starker Mundgeruch
  • Mattigkeit und körperliche Schwäche
  • Übermäßige Müdigkeit
  • Stumpfes oder struppiges Fell
  • Verlust des Sehvermögens
  • Erbrechen
 

Was darf eine nierenkranke Katze nicht fressen?

Leidet Ihre Katze unter einer Nierenerkrankung, sollten Sie sich hinsichtlich der optimalen Ernährung des Tiers in jedem Fall von einem Tierarzt beraten lassen. Hilfreich kann es für die schonende Fütterung Ihrer Katze derweil sein, wenn Sie häufiger kleinere Mengen von Katzenfutter ausgeben und dieses leicht anfeuchten oder anwärmen. Zudem gibt es mittlerweile eine ganze Reihe tierärztlicher Nierendiäten, die Sie sowohl als Trocken- oder Nassfutter erhalten.

Um gegen die etwaige Appetitlosigkeit Ihrer Katze anzukommen, kann es zudem helfen, wenn Sie geschmacksverstärkende Zutaten in ihr Futter mischen. Dafür geeignet sind unter anderem kleine Mengen von salzarmer Hühnerbrühe.

 

Trinkt meine Katze zu viel oder zu wenig?

 

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Nierenwerte einer Katze im Blutbild

Im Blutbild einer Katze fällt eine Nierenfehlfunktion in der Regel vor allem durch erhöhte Kreatinin- und Harnstoff-Werte auf. Zudem gilt auch ein erhöhter Phosphat-Blutspiegel (Hyperphosphatämie) als Indikator für eine chronische Nierenerkrankung. Letzterer kann jedoch auch durch eine falsche Fütterung oder altersbedingte Faktoren beeinflusst werden.

Kreatininwerte im Blutbild
Normalbereich unter 140 µmol/l
(unter 1,6 mg/dl)
Leicht erhöht 140 – 250 µmol/l
(1,6 – 2,8 mg/dl)
Deutlich erhöht 251 – 440 µmol/l
(2,9 – 5,0 mg/dl)
Schwer erhöht über 440 µmol/l
(über 5,0 mg/dl)
 

Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Nierenerkrankungen bei Katzen

Mit einer Ultraschalluntersuchung kann von einem Tierarzt festgestellt werden, ob sich die Niere aufgrund einer Erkrankung nachhaltig der Größe oder der Form verändert hat. Zudem können mittels Ultraschall auch Organschäden, Zysten, Tumore und Harnstauungen identifiziert werden.

 

Niereninsuffizienz bei Katzen: Die 4 Stadien

Als Niereninsuffizienz (CNI) oder auch als Chronische Nierenerkrankung (CNE) bezeichnet man die schleichende Verschlechterung der Nierenfunktion. Dabei nimmt die Leistung der Nierenkörperchen nach und nach ab (es kommt etwa zu Verkalkung und chronischen Entzündungen) bis das Organ seine wichtigste Aufgabe, die Filterung des Bluts, nicht mehr leisten kann. So reichert sich das Blut der Katze mit immer mehr Giftstoffen und schädlichen Partikeln an und vergiftet den Organismus mit der Zeit. Bei einer CNI beziehungsweise einer CNE unterscheidet man aufgrund der schleppenden Entwicklung der Erkrankung in der Regel zwischen 4 verschiedenen Stadien:

 
  • Stadium 1

    Die Blutfilterung lässt nach und erste Nierenkörperchen werden angegriffen. Die Nierenfunktion ist jedoch nicht maßgeblich beeinträchtigt und die Lebenserwartung des Tiers verändert sich nicht.
  • Stadium 2

    Die Niere funktioniert nur noch teilweise (zwischen 26 und 33 Prozent der ursprünglichen Leistung) und das Tier zeigt erste Symptome. Die Katze trinkt und uriniert beispielsweise übermäßig oft. Die Lebenserwartung beträgt noch rund 3 Jahre.
  • Stadium 3

    Die Nierenfunktion ist nun nachhaltig beeinträchtigt (nur noch 25 Prozent der Normalfunktion) und die Symptome der Erkrankung nehmen sichtlich zu. Die Katze wirkt ausgetrocknet, trinkt auffällig viel, erbricht und magert ab. Die Lebenserwartung beträgt nun im Schnitt nur noch 2 Jahre.
  • Stadium 4

    Jetzt ist das Endstadium der Krankheit erreicht und ein Nierenversagen droht. Da fast keine Giftstoffe mehr aus dem Blut gefiltert werden, leidet die Katze ständig unter Übelkeit und Erbrechen. Sie hat nun nur noch wenige Wochen zu leben.
 

Behandlung von Niereninsuffizienz & CNI

Auch wenn die Folgen einer Niereninsuffizienz beziehungsweise einer chronischen Nierenerkrankung dramatisch sein können: Hoffnungslos ist der Fall für Ihre Katze deshalb nicht. Vor allem bei einer frühzeitigen Diagnose lassen sich Nierenerkrankungen mittlerweile nämlich durchaus gut therapieren und in bestimmten Fällen sogar langfristig stoppen. Je nachdem, wann die Nierenkrankheit festgestellt wurde, können dazu bestimmte Nierendiäten, Medikamente wie ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker oder sogar homöopathische Medikamente eingesetzt werden. Da der Stand der heutigen Forschung zudem nahelegt, dass die Nieren bei einer CNI übermäßig von Phopshat und Eiweißen belastet werden, kommen in der Therapie immer wieder auch sogenannte Phosphatbinder zum Einsatz.

Das A und O bleibt in Sachen Nierenerkrankungen bei Katzen jedoch trotzdem die regelmäßige Vorsorge, da die Niere kaum regenerationsfähig ist. Lassen Sie sich deshalb frühzeitig von einem Tierarzt beraten und fragen Sie nach, in welchen Abständen Vorsorgeuntersuchungen und Bluttests am besten durchgeführt werde sollten.

 
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Nierenversagen bei Katzen

Das Nierenversagen ist der Endpunkt einer Niereninsuffizienz beziehungsweise einer chronischen Nierenerkrankung und tritt dann auf, wenn die Niere nicht mehr in der Lage ist, ihrer Filterfunktion nachzukommen. Resultat ist der Anstieg giftiger Substanzen im Blut und eine nachhaltige und lebensbedrohliche Störung der Blutchemie.

Die Ursachen für chronische Nierenerkrankungen und akutes Nierenversagen können vielfältig sein. Von Bluthochdruck und Immunerkrankungen über Diabetes bis hin zu angeborenen Urinabflussstörungen kommen verschiedenste Gründe in Frage. Zudem kann die Niere auch durch Infektionen, ein Leberversagen, bestimmte Giftstoffe oder schwere allergische Reaktionen nachhaltig geschädigt werden.

Die häufigsten Symptome eines Nierenversagens bei Katzen sind:

  • Vermehrte Wasseraufnahme (Polydipsie)
  • Dehydrierung
  • Stumpfes Fell
  • Mattigkeit
  • Erhöhter Blutdruck
  • Vermehrter Harnabsatz (Polyurie)

Bei einem akuten Nierenversagen muss das betroffene Tier unter allen Umständen sofort tiermedizinisch versorgt werden.

 

Kann Nierenversagen bei Katzen behandelt werden?

In der Behandlung eines akuten Nierenversagens geht es zunächst primär darum, Komplikationen – und somit tödliche Folgen – zu vermeiden. Dazu versucht der Tierarzt, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt der Katze wiederherzustellen und zu stabilisieren (etwa über eine intravenöse Zufuhr von Flüssigkeit) und die Entwässerung mithilfe von Medikamenten anzuregen. Zudem muss der Kaliumspiegel im Blut beobachtet werden, um Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche vorzubeugen (etwa durch die Zufuhr von Kalzium oder Glukose). Ist all das gewährleistet, kann die Katze zudem Medikamente erhalten, die Übelkeit und Erbrechen vorbeugen und die Magenschleimhaut schützen.

Erholt sich die Katze, steht in der Regel vor allem die Umstellung des Speiseplans an. Lässt sich die Katze nicht Füttern kann dafür in der Frühphase auch eine Ernährungssonde eingesetzt werden.

 

Harngries, Blasensteine & Struvitsteine bei Katzen

Neben Nierenerkrankungen leiden Katzen oft unter sogenannten Blasensteinen (beispielsweise Struvitsteinen) sowie Harngries. Grund hierfür sind kristalline Ablagerungen in der Blase, die sich dort – oder in der Harnröhre – in Form von Klumpen sammeln. Bei einer besonders großen Ansammlung von Kristallen spricht man auch von einem Blasenstein, der zu einem kompletten Verschluss der Harnröhre oder zu einer Reizung beziehungsweise Entzündung der Blase führen kann. Wird das Urin bis in die Niere zurückgestaut ist zudem sogar ein Nierenversagen möglich.

Die Ursachen für das Auftreten von Blasensteinen können unterschiedlich sein: Von der falschen Ernährung über eine genetische Veranlagung bis hin zu Leberproblemen. Besonders betroffen von den schmerzhaften Harnkristallen sind vor allem Kater, da die Harnröhre bei ihnen länger und enger ist als bei weiblichen Tieren. Somit reicht hier schon eine geringe Ansammlung von Kristallen um die Harnröhre zu verschließen.

 

Behandlung von Blasensteinen und Harngries

Zur Therapie von Harn- und Blasensteinen sowie Harngries bieten sich verschiedene Methoden an. So kann der Tierarzt bei einem akuten Verschluss der Harnröhre bei Katern etwa zunächst einen Katheter legen und den gestauten Urin ableiten. Größere Steine können mit einer Bauchoperation beseitigt werden.
Um weitere Ablagerungen zu vermeiden, bietet es sich an, die Ernährung des betroffenen Tiers zu prüfen und gegebenenfalls umzustellen. Hierfür gibt es speziell entwickelte Futterlinien, die durch ihre spezielle Zusammensetzung für die richtige Einstellung des pH- Wertes sorgen. So bilden sich auf lange Sicht weniger Struvit- und Oxalatkristalle im Urin.

Da bei der operativen Entfernung von Blasen- und Harnsteinen eine Vollnarkose der Katze notwendig ist und die Steine im Normalfall einzeln beseitigt oder zerschlagen werden müssen, ist der Eingriff kostspielig. Je nach Schwere des Falls und Stadium der Erkrankung stellt der Tierarzt für die OP zwischen 200 und 600 Euro in Rechnung. Dazu kommen Kosten für die anschließende Nierendiät, Labortests und etwaige Nachuntersuchungen.

 
Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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