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Zu den erfolgsreichsten Smartphone-Anwendungen zählt seit einiger Zeit die FaceApp. Die App analysiert Bilder des Nutzers und rechnet dann blitzschnell aus, wie dieser zum Beispiel in 30 Jahren aussieht. Oder ob ihm platinblonde Haare oder ein Vollbart stehen.

An sich ist das nur eine weitere Online-Spielerei mit Fotos, davon lachen uns unzählige Angebote aus den Appstores an. Doch weil FaceApp angeblich gleich alle Bilder im Smartphone abgreift und diese nach Russland sendet, gab es riesige Aufregung um fehlenden Datenschutz.

So schützt FaceApp die hochgeladenen Daten

Experten des US-Portals „Mashable“ fanden allerdings heraus: FaceApp hat jedenfalls keinen größeren Datenhunger auf unsere Bilder als vergleichbare Apps. Aber genau das ist meiner Meinung nach der Punkt: Bloß weil sich so ziemlich jeder Anbieter mit unseren Fotos und sonstigen persönlichen Daten vollsaugt, muss das ja nicht unbedingt richtig und gut für uns sein.

Die Foto- und Gesichtserkennung à la FaceApp wird unser Leben auf jeden Fall stark verändern. Facebook, Google, Microsoft und viele andere Anbieter verfügen schon heute über Sammlungen mit hunderten Millionen Fotos. Das sind keine toten Alben, mit denen man nichts anfangen kann. Künstliche Intelligenz, die rasant schlauer wird, verknüpft vielmehr die Informationen immer zuverlässiger. Unser Gesicht wird so „zu einem Peilsender, den man nicht mehr loswerden kann“, wie es die Süddeutsche Zeitung formuliert.

Wie ist der Datenschutz bei Software mit Gesichtserkennung geregelt?

Als Peilsender ist jeder von uns zu verschiedensten Zwecken gut. Fast harmlos ist es nach meiner Meinung noch, dass Google, Facebook & Co. mit unseren Daten Geld verdienen, etwa durch personalisierte Werbung, wo auch immer wir „erkannt“ werden. Harmlos jedenfalls im Vergleich zum Szenario, das die Gesichtserkennung durch staatliche Stellen für unsere freiheitliche Gesellschaft bedeutet.

Künftig werden wir im öffentlichen Raum nicht mehr nur von Videokameras beobachtet, vielmehr ist dank der Gesichtserkennung auch sofort unser Name bekannt und letztlich auch jeder Ort, an dem wir uns zuvor aufgehalten haben. Technisch wird dies bald möglich sein, in chinesischen Großstädten geht flächendeckende Gesichtserkennung schon in den Regelbetrieb. Bewahren kann uns vor chinesischen Verhältnissen nur die klare Ansage des Gesetzgebers und ein Bekenntnis zum Datenschutz: Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gilt auch für dein und mein Gesicht. Hoffen wir, dass diese Erkenntnis sich durchsetzt.

Der beste Datenschutz bei Gesichtserkennung:
sensibel mit den eigenen Fotos umgehen

Persönlich nehme ich aus der Debatte um die FaceApp mit, dass man seine privaten Bilder vielleicht besser nicht jeder x-beliebigen Anwendung anvertrauen sollte. Auf jeden Fall schadet es nicht, beim Installieren jeder App genau zu schauen, was diese für Berechtigungen verlangt. Erschließt sich deren Notwendigkeit nicht, kann man nach einem Konkurrenzprodukt suchen, das weniger Freigaben verlangt.

Schwieriger wird es allerdings schon, wenn man auf Facebook, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken aktiv ist (und wer ist das heute nicht?). Die Nutzer dort leben ja vom „Teilen“. Wer nichts von sich zeigt, bleibt schnell im Abseits. Wenn eine komplette Social-Media-Abstinenz nicht in Frage kommt (und für wen tut es das), wird man hier nur mit erhöhter Sensibiliät weiterkommen. Konkret heißt das: Wenn ein Upload wirklich nicht erforderlich ist, lässt man ihn halt auch mal sein.

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