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Auf den Punkt

 
  • Der Tätigkeitsbericht ist das Aushängeschild Ihres Vereins beim Finanzamt – er zeigt transparent alle Aktivitäten und Leistungen innerhalb eines Geschäftsjahres.
  • Verantwortlich für die Erstellung sind in der Regel der Vorstand oder die Geschäftsführung, abhängig von der Satzung Ihres Vereins.
  • Ein Rechenschaftsbericht ist nicht das gleiche wie ein Tätigkeitsbericht, da er sich inhaltlich unterscheidet und direkt an die Vereinsmitglieder gerichtet ist.
 
 

Was ist ein Tätigkeitsbericht im Verein?

Ein Tätigkeitsbericht ist ein detailliertes Dokument, das die verschiedenen Aktivitäten und Errungenschaften des Vereins über einen bestimmten Zeitraum – in der Regel ein Geschäftsjahr – zusammenfasst. Er bietet einen Überblick über die durchgeführten Veranstaltungen, Projekte, Mitgliederentwicklungen, finanzielle Ergebnisse und sonstige relevante Geschehnisse.

Ziel ist es, dem Finanzamt gegenüber Transparenz über die Vereinsarbeit zu zeigen. Dieses entscheidet nämlich anhand des Tätigkeitsberichts, wie der Verein steuerlich eingestuft wird und ob er seinen gemeinnützigen Status – falls vorhanden – behalten kann. Ist ein Verein nicht gemeinnützig, ist auch kein Tätigkeitsbericht für das Finanzamt erforderlich.

Rechtliche Grundlage
Das Gesetz besagt, dass Vereine ihre Aktivitäten voll und ganz darauf ausrichten müssen, gemeinnützige Ziele zu verfolgen. Das ist im § 63 Abs. 1 der Abgabenordnung festgelegt. Außerdem muss die Vereinsarbeit den Regeln der Satzung folgen, besonders wenn es um Gemeinnützigkeit geht. Kurz gesagt: Der Tätigkeitsbericht ist ein Beleg darüber, was der Verein praktiziert.

 

Wer muss den Tätigkeitsbericht abgeben?

Normalerweise müssen Vereine alle drei Jahre eine Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. Diese umfasst neben einer Aufstellung der Buchhaltung, einer aktuellen Darstellung des Sach- und Finanzvermögens und Details zu den Rücklagen eben auch einen Tätigkeitsbericht. Je nach Vereinssatzung ist meist der Vorstand oder die Geschäftsführung für die Erstellung und Abgabe des Tätigkeitsberichts verantwortlich.

Gut zu wissen: Auch wenn die Steuererklärung nur alle drei Jahre abgegeben wird, muss dennoch für jedes Jahr ein eigener Tätigkeitsbericht erstellt werden. Die Tätigkeitsberichte können dann gesammelt mit der Steuererklärung eingereicht werden.

 

Muss der Tätigkeitsbericht veröffentlicht werden?

Es gibt keine gesetzliche Pflicht zur Veröffentlichung eines Tätigkeitsberichts für Vereine. Allerdings kann dies aus Gründen der Transparenz gegenüber Mitgliedern, Spendern und der Öffentlichkeit sinnvoll sein, um auf diese Weise Rechenschaft über die Verwendung von Mitteln und die Erreichung gemeinnütziger Ziele abzulegen. Manche Vereine entscheiden sich freiwillig dafür, ihre Tätigkeitsberichte auf ihrer Website oder in Jahresberichten zu veröffentlichen, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu stärken.

 

Welche Inhalte hat der Tätigkeitsbericht?

Um ein klares Bild der Vereinsaktivitäten zu zeichnen, sollten in jedem Tätigkeitsbericht bestimmte Schlüsselinformationen enthalten sein. Hierbei geht es vorrangig darum, zu zeigen, wie die (steuerbegünstigten) Satzungszwecke verwirklicht und die Vereinsmittel dafür genutzt worden sind.

In jedem Bericht sollten folgende Punkte stehen:

  • Aktuelle Anzahl der Mitglieder – evtl. unterteilt nach Aufgaben, Mannschaft etc.
  • Details zu Sponsoren und weiteren Förderern
  • Auflistung von eigenen Veranstaltungen inkl. Teilnehmerzahl und Finanzierung
  • Teilnahme an externen Sportveranstaltungen wie Wettkämpfen und Turnieren
  • Einsatz ehrenamtlicher Mitglieder in Stunden
  • Besondere Ereignisse wie z. B. ein 20-jähriges Jubiläum

Gut zu wissen: Für einen Tätigkeitsbericht gibt es keine strengen Formvorgaben – die Authentizität ist der Schlüssel. Wichtig ist, dass die Informationen nachvollziehbar und überprüfbar sind.

 

Der Kassenbericht ist kein Teil des Tätigkeitsberichts im Verein

Gleich vorab: Es besteht keine gesetzliche Pflicht, dass Vereine einen Kassenbericht anfertigen müssen. Dies kann in der eigenen Satzung geregelt werden. Sofern er erstellt wird, dient er als Überblick über die finanzielle Lage des Vereins bei der Jahreshauptversammlung. Er ist kein essenzieller Teil des Tätigkeitsberichts.

Der Kassenbericht gibt den Mitgliedern Aufschluss darüber, wie der Verein seine finanziellen Ressourcen über das Jahr hinweg verwaltet hat. Hier sind alle Einnahmen und Ausgaben detailliert und transparent dokumentiert. Dabei ist Präzision gefragt, denn der Kassenbericht muss belegen, dass jeder Cent im Sinne der Vereinsziele verwendet wurde. Dazu zählen beispielsweise Rechnungen, Löhne, Gehälter und Aufwandspauschalen. Zudem sollte dies durch Nachweise wie Kontoauszüge, Quittungen oder Verträge lückenlos nachvollziehbar sein. Erstellt wird der Kassenbericht vom Schatzmeister.

 

Verwechslungsgefahr: Der Rechenschaftsbericht im Verein

Im Vereinsleben sorgen der Rechenschafts- und der Tätigkeitsbericht oft für Verwirrung. Beide werden häufig miteinander verwechselt, obwohl sie verschiedene Funktionen erfüllen.

Unterschied zwischen Rechenschaftsbericht und Tätigkeitsbericht

Der Rechenschaftsbericht gibt umfassenden Aufschluss über das vergangene Vereinsjahr für die Mitglieder. Seine Hauptaufgabe ist es, so zu informieren, dass jeder in der Lage ist, den Vorstand und den Kassenwart in der Mitgliederversammlung zu entlasten. Er beinhaltet nicht nur die Erfolge und besonderen Ereignisse, sondern auch eventuelle Unstimmigkeiten oder Verstöße, die eine Entlastung verhindern könnten.

Im Gegensatz dazu richtet sich der Tätigkeitsbericht nur an das Finanzamt und legt Rechenschaft über die satzungsgemäßen Aktivitäten und die damit verbundenen Finanzen des Vereins ab. Während sich der Tätigkeitsbericht auf die steuerbegünstigten Zwecke konzentriert, gibt der Rechenschaftsbericht den Mitgliedern einen detaillierten Einblick in die Gesamtsituation des Vereins.

Übrigens: Der Rechenschaftsbericht dient dazu, die Mitgliederversammlung zu informieren und die ordnungsgemäße Führung des Vereins durch den Vorstand zu bestätigen. Die D&O-Versicherung der ARAG bietet Vorstandsmitgliedern Schutz vor persönlicher Haftung, die aus Fehlern in ihrer Vereinsführung entstehen könnten.

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Tätigkeitsbericht im Verein: Muster

Hier haben wir für Sie eine praktische Vorlage zusammengestellt, die Ihnen Schritt für Schritt zeigt, wie Sie einen klaren und umfassenden Tätigkeitsbericht erstellen. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Informationen enthalten und gleichzeitig leicht zu verstehen sind.

So kann ein Tätigkeitsbericht aussehen:

 

Grundinformationen

Beginnen Sie mit allgemeinen Informationen zu Ihrem Verein. Dazu zählen Name und Adresse, sowie Gründungsdatum und Registrierungsnummer.

Beispiel:
Sportverein Musterstadt e.V., gegründet 1990, eingetragen beim Amtsgericht Musterstadt unter VR 12345.

Zweck des Vereins

Es folgt eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Vereinsarbeit und spezifischer Aktivitäten, die zur Verwirklichung der Satzungszwecke unternommen wurden.

Beispiel:
Der Sportverein Musterstadt e.V. setzt sich für die Förderung des Sports und die körperliche Aktivität als Mittel zur Stärkung von Gemeinschaft und Gesundheit ein. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Jugendarbeit und die Integration durch Sport. Mit einem Angebot von Trainings, Wettkämpfen und Veranstaltungen unterstützt der Verein die sportliche und persönliche Entwicklung seiner Mitglieder. Dies geschieht unter anderem durch:

  • Kostenlose Trainingsangebote für verschiedene Altersgruppen
  • Vernetzung mit qualifizierten Trainern und Sporteinrichtungen
  • Organisation von Sportveranstaltungen und Turnieren
  • Förderung des ehrenamtlichen Engagements im sportlichen Bereich
  • Kooperationen mit Schulen und anderen lokalen Organisationen

Organe des Vereins

Schildern Sie kurz, wie sich der Vorstand zusammensetzt und welche wesentlichen Entscheidungen in diesem Jahr getroffen wurden.

Beispiel:
Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Max Mustermann, der Schatzmeisterin Erika Musterfrau und dem Schriftführer Hans Beispiel.

Im Zentrum der monatlichen Vereinssitzungen standen folgende Themen:

  • Anerkennung der Gemeinnützigkeit
  • Eröffnung neuer Vereinskonten (Bankwechsel)
  • Planung neuer Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung
  • Zusammenarbeit mit dem Partnerverein

Beschreibung der Vereinstätigkeit

Der wohl wichtigste Punkt im Tätigkeitsbericht ist die genaue Beschreibung der vergangenen Projekte, Veranstaltungen und Aktivitäten. Für eine bessere Übersicht können Sie hier stichpunktartig vorgehen und eine Tabelle anfertigen.

Beispiel:

Datum
15.03.23 Eröffnung der neuen Tennisplätze mit einem lokalen Turnier für alle Altersklassen.
12.04.23 Start des wöchentlichen Lauftreffs für die Gemeinde, um Fitness und Gesundheit zu fördern.
02.06.23 Ausrichtung des jährlichen "Stadtmeisterschafts-Cups" im Fußball mit 16 Jugendmannschaften.
20.07.23 Sommerfest des Vereins mit sportlichen Aktivitäten und Informationsständen zur Mitgliederwerbung.
15.08.23 Teilnahme am regionalen Schwimmwettbewerb mit 20 Vereinsmitgliedern.
12.09.23 Workshop-Wochenende "Gesunde Ernährung für Sportler" mit Fachvorträgen und Kochkursen.
01.12.23 Jahresabschlussfeier mit Ehrung der erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler des Vereins.

Mitgliederentwicklung und ehrenamtlicher Einsatz

Geben Sie Auskunft über aktuelle Mitgliederzahlen und eventuelle Veränderungen innerhalb des Jahres (Neuzugänge etc.). Hier können auch die Arbeitsstunden ehrenamtlicher Mitglieder in spezifischen Projekten ihren Platz finden.

Beispiel:

  • Mitglieder bei Gründung = 25
  • Austritte = 2
  • Eintritte = 15
  • Mitglieder am 31.12.2023 = 38

Geschätzter ehrenamtlicher Arbeitsaufwand der Mitglieder:

  • Organisation und Durchführung von Trainingseinheiten und Sportevents: ca. 250 Stunden
  • Betreuung der Jugendmannschaften und Durchführung von Turnieren: ca. 150 Stunden
  • Öffentlichkeitsarbeit (Entwicklung der Vereinswebsite und Gestaltung von Flyern): ca. 20 Stunden
  • Verwaltungsaufgaben und Organisation der Vereinsgründung: ca. 50 Stunden
  • Allgemeine Vorstandstätigkeit: ca. 100 Stunden
  • Gesamt: ca. 570 Stunden

Gut zu wissen: Der Tätigkeitsbericht sollte nicht viel mehr als zwei bis drei DIN-A4-Seiten lang sein. Schreiben Sie nur so viel, dass das Finanzamt eine konkrete Vorstellung von Ihren Tätigkeiten und der Vereinsarbeit bekommt.

 
 

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