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Auf den Punkt

 
  • Aus den Tanzsälen in die Sportstudios: Barre-Training kommt aus dem Ballett.
  • Das Workout ist ursprünglich ein rehabilitatives Training und daher besonders schonend.
  • Jeder kann teilnehmen. Alle Fitnesslevels sind geeignet.
  • Benötigt wird, wenn eine Ballettstange fehlt, ein Stuhl mit Lehne – sonst nichts.
 
 

Barre-Training: Entwickelt in den 1950er Jahren von einer deutschen Tänzerin

Obwohl nicht neu, führt der Siegeszug erst seit wenigen Jahren in die Fitnessstudios und Vereine: das Barre-Workout. Das Workout – auch Ballerina Training genannt – hat seinen Ursprung in den Ballettsälen. Die Technik wurde in den 1950er Jahren von der deutschen Tänzerin Lotte Berk entwickelt. Nach einer Verletzung begann Berk, Elemente aus ihrem Balletttraining mit rehabilitativen Übungen zu kombinieren, um ihre Kraft und Flexibilität wiederherzustellen. Sie entwickelte eine Serie von Übungen, die an einer Ballettstange durchgeführt wurden und die gezielt bestimmte Muskelgruppen ansprachen.

In den 1970er Jahren brachte Berk ihre Methode nach Amerika, wo sie schnell an Popularität gewann. Ihre Schülerinnen und Schüler waren begeistert von den Ergebnissen, die sie durch das Training erzielten, und begannen, ihre eigene Version der Methode zu unterrichten.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Barre-Workout weiter und wurde von verschiedenen Fitness-Experten und Trainerinnen angepasst und verfeinert. Heute ist das Barre-Workout zu einem festen Bestandteil vieler Fitnessstudios und Sportvereine geworden und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit.

Der Name Barre-Workout leitet sich übrigens von der zentralen Ausrüstung ab, die bei dieser Trainingsmethode verwendet wird: der Ballettstange oder auf Französisch „la barre“.

 

Ein Ballerina-inspiriertes Training für Stärke und Flexibilität

Das Barre-Workout kombiniert Elemente aus Ballett, Pilates und Yoga. Inspiriert von den Übungen, die Tänzerinnen an der Ballettstange durchführen, zielt das Barre-Workout darauf ab, Kraft, Flexibilität, Ausdauer und Körperhaltung zu verbessern. Dieses tänzerische Training stärkt und strafft den Körper, dehnt ihn und arbeitet auf eine elegante selbstbewusste Haltung hin.

Barre wird üblicherweise in enganliegender Sportkleidung trainiert. Ein sicherer Stand wird barfuß oder in Socken mit Gumminoppen erzielt. Eine Besonderheit beim Barre: Die Füße, die bei den meisten Workouts unbeachtet bleiben, werden hier in Dehnungen und Posen einbezogen.

Die verschiedenen Übungen werden an einer Ballettstange oder einer Stuhllehne ausgeführt. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf kleine, isometrische Bewegungen, die spezifische Muskelgruppen wie Beine, Gesäß, Rumpf und Arme ansprechen. Der Fokus liegt auf der Stärkung der Muskeln, ohne dabei die Flexibilität zu vernachlässigen. Typische Übungen umfassen Plié Squats, Leg Lifts, Arm Toning mit leichten Hanteln und Stretching-Übungen.


 

Für wen ist Barre-Training geeignet?

Barre eignet sich außerordentlich gut für Menschen mit physischen Beschwerden jeder Art. Denn viele der leicht zu erlernenden Übungen stammen historisch aus der Physiotherapie. Daneben ist Barre ein elegant-ästhetisches Workout. Höher, schneller, weiter wird hier nicht trainiert – kein Leistungsgedanke überfordert die Teilnehmenden. Vielmehr vermittelt das Training Ausstrahlung, Eleganz und Selbstsicherheit, die auch das Innere stärken.

Gleichzeitig wirkt Barre positiv auf Beweglichkeit und Flexibilität. Die Einflüsse aus Pilates, Yoga und Ballett dehnen und lockern Gelenke und Muskeln. Davon profitieren auch Menschen in höherem Alter, chronisch Erkrankte und adipöse Personen. Barre-Training können Sie idealerweise auch im Bereich Reha-Sport und im Seniorensport anbieten.

Da Barre fließende Bewegungen mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, ist das Verletzungsrisiko gering. Wer jedoch zu Knie- oder Hüftproblemen neigt oder schon einmal einen Bandscheibenvorfall hatte, sollte sich vorab ärztlichen Rat einholen.

 

Optimierung des Trainings für Sicherheit und Effektivität im Barre-Workout

Die Bedeutung eines sorgfältigen Aufwärmens und Abkühlens kann auch beim Barre-Workout nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bieten Sie daher ein gut strukturiertes Aufwärmprogramm an, das den Körper nicht nur auf das bevorstehende Training vorbereitet, sondern auch die Flexibilität und die Durchblutung fördert. Gleiches gilt für das Abkühlen, welches zur Erholung und Regeneration beiträgt und die Laktatbildung reduziert. Diese Phasen sind essenziell, um Muskelverletzungen und Überanstrengung vorzubeugen.

Eine korrekte Technik und Körperhaltung sind entscheidend, um Verletzungen während des Barre-Trainings zu vermeiden. Es ist Aufgabe der Trainerinnen und Trainer, darauf zu achten, dass die Teilnehmenden die Übungen korrekt und mit der richtigen Körperausrichtung ausführen. Dies beugt Fehlbelastungen vor und stellt sicher, dass die Übungen ihre volle Wirkung entfalten. Im Rahmen der Verletzungsprävention ist es von zentraler Bedeutung, Barre-Übungen entsprechend zu modifizieren. Durch die Anpassung der Intensität und des Bewegungsumfangs kann das Risiko von Muskel- und Sehnenverletzungen signifikant reduziert werden. Beispielsweise ist es ratsam, die Sprungintensität zu verringern oder alternative Übungen für Personen mit Gelenkproblemen anzubieten. Diese Anpassungen helfen dabei, ein sicheres und effektives Trainingserlebnis zu gewährleisten. Jeder Körper ist anders, und somit sollte auch das Training individuell angepasst werden. Trainerinnen und Trainer spielen eine entscheidende Rolle darin, die Übungen an das Fitnessniveau und eventuelle Vorerkrankungen der Teilnehmenden anzupassen. Dies stellt sicher, dass jeder Teilnehmende das Maximum aus dem Training herausholen kann, ohne sich dabei zu überfordern.

Qualifizierte Übungsleitende sind bei Barre-Workouts unerlässlich. Sie geben nicht nur Sicherheitshinweise und unterstützen die Teilnehmenden bei der korrekten Ausführung der Übungen, sondern tragen auch zu einer positiven und motivierenden Trainingsatmosphäre bei. Ihre Fachkompetenz ist der Schlüssel zu einem effektiven und sicheren Training.

 

Das meiste Equipment ist schon da

Sportvereine finden im Barre-Workout eine elegante und niedrigschwellige Trainingsmethode für jedermann. Die Trainerinnen und Trainer oder Übungsleiterinnen und Übungsleiter sollten idealerweise Erfahrung aus dem Ballett, Pilates oder ähnlichen Disziplinen mitbringen, um die Übungen an verschiedene Fitnesslevels anpassen zu können. Nötig sind Ballettstangen – alternativ schlicht Stuhllehnen – und weiteres Equipment wie Therabänder, leichte Gewichte oder Bälle aus der rhythmischen Sportgymnastik.

Ganz wichtig: Wird ein Stuhl genutzt, muss dieser fest stehen. Stühle mit Rollen sind nicht geeignet. Ob im Verein in der Sporthalle oder zu Hause: Sorgen Sie für ausreichend Platz. Der Untergrund darf nicht zu rutschig sein, um das Risiko von Stürzen zu reduzieren.

Übrigens: In den meisten Barre-Kursen läuft klassische Ballettmusik – das unterscheidet sich reizvoll von den Dancefloor-Klängen beim Hochleistungstraining oder den beruhigenden Geräuschen beim Pilates.

 

Fragen zum Versicherungsschutz beantwortet Ihnen gerne Ihr zuständiges Versicherungsbüro beim Landessportbund oder Landessportverband.

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David Schulz

David Schulz

Diplom Sportwissenschaftler

  • Vorstandsmitglied Stiftung Sicherheit im Sport
  • Leiter der Auswertungsstelle für Sportunfälle bei der ARAG Sportversicherung
  • seit 2000 Experte für Sportunfallforschung und Sportunfallprävention

Ich engagiere mich seit vielen Jahren, damit Sporttreibende möglichst ohne Verletzungen fit und gesund in Bewegung bleiben können. Die meisten Sportverletzungen sind nämlich kein Pech, sondern haben Gründe, die beeinflussbar sind – z. B. durch Prävention. Dafür setze ich mich leidenschaftlich ein. Sie erreichen mich bei Fragen rund um einen sicheren Sport unter

schulz@sicherheit.sport

 
 

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