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Auf den Punkt

 
  • Die Unternehmensnachfolge kann auf verschiedene Weisen gestaltet werden, sei es durch die Familie oder externe Firmenübernahmen. Die Nachfolgeregelung wird schnell zum strategischen Prozess.
  • Unternehmensnachfolge ist ein Balanceakt zwischen der Erhaltung von Bewährtem und der Einführung von Neuerungen. Die Einbindung und Kommunikation mit den Mitarbeitern ist entscheidend für einen reibungslosen Übergang und den langfristigen Erfolg des Unternehmens.
  • Eine sorgfältige und frühzeitige Planung der Nachfolge, von der Auswahl eines geeigneten Kandidaten bis hin zur formalen Übergabe und dem Rückzug aus dem Unternehmen ist unerlässlich.
 

Unternehmensnachfolge: Der Anfang vom Ende oder ein Neustart?

Genau das beschäftigt zahlreiche Geschäftsführer und -führerinnen, wenn der Moment naht, das eigene Lebensprojekt weiterzugeben. Die Unternehmensnachfolge ist nicht nur eine Phase des wirtschaftlichen Wandels, sondern auch des emotionalen Übergangs. Es kann die Gelegenheit genutzt werden bewährte Traditionen zu bewahren und dennoch frische Impulse ins Unternehmen zu bringen. Ein solche Transformation erfordert daher sowohl strategische Überlegungen als auch echtes Einfühlungsvermögen, um die Fortführung des Unternehmens zu gewährleisten.

Gut zu wissen: Aktuell steht das Thema Unternehmensnachfolge vielerorts im Mittelpunkt. Laut KfW ist derzeit mehr als 30 Prozent der Unternehmerschaft über 60 Jahre alt. Einen geeigneten Nachfolger zu finden, gestaltet sich für die meisten als äußerst schwierig. Auch eine demografisch begründete Nachfolgelücke verknappt die Anzahl potenzieller Interessenten.

Unternehmensnachfolge des deutschen Mittelstands 2022

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um über eine Firmennachfolge nachzudenken?

Der richtige Moment, um über die Firmennachfolge nachzudenken, kommt oft früher, als man denkt. Es ist daher ratsam, sich nicht erst im fortgeschrittenen Alter oder bei unerwarteten Ereignissen mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Stattdessen sollten Sie bereits in stabilen Phasen des Unternehmens, wenn alles reibungslos läuft, die Weichen für die Zukunft stellen. Diese Anhaltspunkte kennzeichnen den idealen Zeitpunkt:

  • Langfristige Planung: Ein bis zwei Jahrzehnte vor dem geplanten Rückzug aus dem Geschäft sollten erste Überlegungen angestellt werden.
  • Unternehmensstabilität: Nutzen Sie Phasen, in denen Ihr Unternehmen stabil und erfolgreich ist, um an die Nachfolge zu denken. In solchen Zeiten können Entscheidungen oft klarer und objektiver getroffen werden.
  • Verfügbarkeit potenzieller Nachfolger: Wenn innerhalb der Familie oder des Unternehmens geeignete Kandidaten heranwachsen, kann dies ein Anstoß sein, das Thema Nachfolge konkret anzugehen.
 

Nachfolgeregelung als strategischen Prozess planen

Überstürzen Sie Nachfolgeplanung nicht. Sie erfordert sorgfältige Überlegungen, Beratungen und oft auch Schulungen oder Einarbeitungen für den designierten Nachfolger. Ein frühzeitiger Beginn gibt Ihnen den nötigen Spielraum, um die beste Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen.

 

Nachfolgeregelung in 3 Phasen

Durch eine strukturierte Herangehensweise wird sichergestellt, dass die Nachfolgeregelung systematisch und im besten Interesse des Unternehmens durchgeführt wird.

 

Schritt 1

In der Vorbereitungs- und Planungsphase geht es darum, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Nachfolgeregelung zu schärfen und die Grundlagen für den Prozess zu legen.

  • Analyse des Status quo
    Wo steht das Unternehmen aktuell? Welche Rolle spielt der derzeitige Inhaber oder Geschäftsführer? Welchen Wert hat das Unternehmen?
  • Zieldefinition
    Was soll mit der Nachfolge erreicht werden? Soll das Unternehmen in der Familie bleiben oder sind externe Lösungen denkbar?
  • Erste Kandidatensuche
    Wer kommt als potenzieller Nachfolger in Frage? Gibt es bereits geeignete Personen im Unternehmen oder im familiären Umfeld?
  • Prüfung
    Welche steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen werden die unterschiedlichen Optionen haben?
 

Schritt 2

Die Umsetzungsphase umfasst konkrete Schritte zur Vorbereitung der Nachfolge.

  • Auswahl des Nachfolgers
    Auf Basis der zuvor definierten Kriterien wird der geeignetste Kandidat bestimmt.
  • Qualifizierung und Einarbeitung
    Der ernannte Nachfolger wird in seine zukünftigen Aufgaben eingeführt und erhält gegebenenfalls zusätzliche Schulungen.
  • Planung der Übergabe
    Es wird ein Zeitplan erstellt, der festlegt, wann welche Verantwortlichkeiten und Aufgaben übertragen werden.
 

Schritt 3

Zuletzt wird die Nachfolge in der Abschlussphase finalisiert und der Übergang vollzogen.

  • Formale Übergabe
    Verträge werden unterzeichnet und die Unternehmensführung offiziell an den Nachfolger übertragen.
  • Begleitung und Unterstützung
    Als bisheriger Inhaber oder Geschäftsführer stehen Sie dem Nachfolger beratend zur Seite, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
  • Rückzug
    Sie ziehen sich als Inhaber schrittweise aus dem operativen Geschäft zurück und überlassen dem Nachfolger das Ruder.
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Warum Firmenübernahmen als Weg zur Unternehmensnachfolge attraktiv sind

Firmenübernahmen haben sich als eine besonders reizvolle Methode der Unternehmensnachfolge etabliert. Sie bieten nicht nur einen effizienten und oft schnellen Übergang, sondern können Ihnen auch eine solide finanzielle Grundlage für den nächsten Lebensabschnitt verschaffen. Eine externe Übernehme bringt zudem frische Impulse und neue Strategien, die das Unternehmen beleben und auf innovative Wege führen können.

Dieser frische Wind, gepaart mit der möglichen Erweiterung des Geschäftsnetzwerks durch den übernehmenden Inhaber, öffnet Türen zu neuen Marktchancen. Darüber hinaus können die Kontinuität des Unternehmens und der Erhalt von Arbeitsplätzen gesichert werden. Für Sie bietet die Unternehmensübernahme eines vertrauenswürdigen und kompetenten Käufers auch die Beruhigung, dass Ihr Lebenswerk in guten Händen weitergeführt wird.

Vorteile für den Verkäufer
Vorteile für den Käufer
Finanzielle Absicherung Schneller Marktzugang
Entlastung Risikoreduktion
Emotionale Zufriedenheit Neue Talente und Know-how
 

Interne vs. externe Betriebsübernahmen

Die Wahl zwischen interner und externer Betriebsübernahme hängt unter anderem davon ab, was Ihre persönlichen Ziele sind, ob geeignete Nachfolger verfügbar sind und welche spezifischen Anforderungen und Umstände herrschen. Beide Ansätze haben ihre eigenen Merkmale und Vorzüge:

Interne Betriebsübernahme

Bei einer internen Betriebsübernahme wird das Unternehmen an eine Person oder eine Gruppe von Personen übergeben, die bereits dort tätig sind. Dies können Familienmitglieder, Mitarbeiter oder das bestehende Management sein.

  • Der Übergang ist oft reibungslos und effizient, da die Nachfolger mit dem Unternehmen vertraut sind.
  • Kenntnisse über Unternehmenskultur und Geschäftsprozesse reduzieren das Risiko von Fehlentscheidungen.
  • Andererseits kann die bestehende emotionale Bindung, insbesondere in familiengeführten Unternehmen, zu Konflikten führen.
  • Nicht immer gibt es geeignete interne Kandidaten, die sowohl die fachlichen als auch die unternehmerischen Fähigkeiten für die Übernahme besitzen.

Externe Betriebsübernahme

Bei einer externen Betriebsübernahme wird das Unternehmen an eine Person oder eine Gruppe von Personen verkauft, die bisher nicht dort tätig waren. Dies können andere Unternehmen, Investoren oder branchenfremde Einzelpersonen sein.

  • Ein externer Übernehmer bringt meist frische Perspektiven, neue Strategien und zusätzliche Ressourcen in das Unternehmen ein.
  • Der Verkauf an einen externen Käufer erzielt oft einen höheren Verkaufspreis.
  • Die Integration wird komplexer sein, da jemand von außerhalb noch nicht mit der Unternehmenskultur, den Geschäftsprozessen und den Mitarbeitern vertraut ist.
  • Es besteht auch das Risiko, dass der externe Käufer das Unternehmen in eine Richtung lenkt, die nicht im Einklang mit den bisherigen Werten und Zielen steht.

Firmenübernahme als Alternative zur Neugründung

Angehende Unternehmer stehen oft vor der Wahl: Neugründung oder Übernahme eines bestehenden Unternehmens? Beides hat Vorzüge, doch in vielen Fällen bietet die Firmenübernahme entscheidende Vorteile gegenüber der Neugründung.

Statt von Grund auf eine Marke, Kundenbasis und Lieferketten aufzubauen, können Übernehmer auf bereits etablierte Strukturen und Beziehungen zurückgreifen. Oftmals sind die Anfangsinvestitionen und laufenden Kosten eines neu gegründeten Unternehmens höher als erwartet. Bei einer Übernahme hingegen sind die finanziellen Strukturen in der Regel transparent. Zudem besteht im Unternehmen bereits Know-how. Erfahrene Mitarbeiter, bewährte Geschäftsprozesse und bereits erprobte Produkte oder Dienstleistungen können den Einstieg erleichtern und den Weg zum Erfolg beschleunigen.

 

Firmenübernahme Checkliste

Mit dieser Checkliste sind Sie bestens gerüstet, um den Prozess der Firmenübernahme systematisch und erfolgreich zu durchlaufen.

 

1. Zieldefinition

  • Klären Sie die Beweggründe und Ziele der Übernahme.
  • Bestimmen Sie, ob eine interne oder externe Übernahme für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist.
 

2. Unternehmensbewertung

  • Ermitteln Sie den aktuellen Wert des Unternehmens.
  • Ziehen Sie Experten für eine objektive und detaillierte Bewertung hinzu.
 

3. Vorbereitung der Unternehmensunterlagen

  • Stellen Sie sicher, dass alle finanziellen, rechtlichen und betrieblichen Dokumente aktuell und geordnet sind.
  • Erstellen Sie eine klare Übersicht der Verträge, Kundenbeziehungen und Mitarbeiterinformationen.
 

4. Rechtliche und steuerliche Beratung

  • Konsultieren Sie Experten, um alle rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Übernahme zu klären.
  • Informieren Sie sich über mögliche rechtliche Hürden und wie diese überwunden werden können.
 

5. Suche und Auswahl des Übernehmers

  • Identifizieren Sie potenzielle Übernehmer, sei es aus dem internen Kreis oder extern.
  • Führen Sie Gespräche und prüfen Sie die Eignung und Seriosität der Interessenten.
 

6. Verhandlungen

  • Verhandeln Sie über den Preis, Zahlungsbedingungen und andere zentrale Aspekte der Übernahme.
  • Legen Sie klare Bedingungen für den Übergangsprozess fest.
 

7. Abschluss und Vertragsunterzeichnung

  • Stellen Sie sicher, dass alle Verträge und rechtlichen Dokumente korrekt und vollständig sind.
  • Legen Sie einen genauen Zeitplan für den Übergang und die Integration fest.
 

8. Integrations- und Übergangsphase

  • Unterstützen Sie den Übernehmenden während der Einarbeitungszeit.
  • Kommunizieren Sie offen mit den Mitarbeitern und anderen Stakeholdern über den Prozess und die Gründe für die Übernahme.
  • Bleiben Sie bei Bedarf als Berater für eine bestimmte Zeit im Unternehmen.

Betriebsübergang: Schritte und Vorbereitung

Ein Betriebsübergang bezeichnet letztlich die Übertragung eines Unternehmens oder eines Teils davon auf einen anderen Inhaber durch Rechtsgeschäft. Dabei geht der Betrieb mit allen Rechten und Pflichten auf den neuen Inhaber über. Diese drei Bereiche erfordern besonderes Augenmerk:

Finanzierung
Ein Betriebsübergang beginnt mit der genauen Schätzung des Unternehmens, um den Wert des Betriebs und den angemessenen Verkaufspreis zu bestimmen. Dieser Schritt ist entscheidend, um die finanziellen Erwartungen beider Parteien zu klären und eine solide Grundlage für die weiteren Verhandlungen zu schaffen. Die Vorbereitung und Aktualisierung aller relevanten Unternehmensunterlagen, insbesondere der Finanzberichte, ist dabei unerlässlich, um Transparenz und Vertrauen zu gewährleisten.

Recht & Steuer
Rechtliche und steuerliche Aspekte spielen eine zentrale Rolle im Prozess des Betriebsübergangs. Arbeitnehmer müssen gemäß dem Arbeitsrecht über den bevorstehenden Übergang informiert werden. Zudem ist es wichtig, alle bestehenden Verträge, Verbindlichkeiten und rechtlichen Verpflichtungen zu prüfen, um unerwartete rechtliche Herausforderungen zu vermeiden. Parallel dazu sollte eine Beratung in Anspruch genommen werden, um die steuerlichen Auswirkungen des Übergangs zu verstehen und mögliche Steuerbelastungen zu minimieren.

Vertrag
Der Abschluss eines detaillierten Vertrags ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Betriebsübergang. Denn dieses Dokument legt alle Bedingungen des Übergangs fest, einschließlich der Rechte und Pflichten beider Parteien. Nach dem Vertragsabschluss ist eine klare Kommunikation mit allen Stakeholdern wie Kunden und Lieferanten notwendig, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten. Schließlich sollte ein Plan für die Integration und das Übergangsmanagement erstellt werden, um einen reibungslosen Fortbestand des Betriebs zu gewährleisten.

 

Die Rolle der Due Diligence bei der Unternehmensbewertung

Die Due Diligence, zu Deutsch "angemessene Sorgfalt", bezeichnet einen systematischen Prüfungs- und Bewertungsprozess. Potenzielle Käufer haben dabei die Gelegenheit, ein genaues Bild von der wirtschaftlichen, finanziellen, rechtlichen und oft auch steuerlichen Situation des Zielunternehmens zu erhalten.

Aber die Due Diligence gibt einem Käufer nicht nur einen Einblick in die aktuelle Situation des Unternehmens, sondern auch in dessen zukünftiges Potenzial. So können mögliche Risiken, die mit dem Erwerb eines Unternehmens verbunden sind, frühzeitig identifiziert und bewertet werden. Die Ergebnisse der Due Diligence beeinflussen maßgeblich die Unternehmensbewertung und damit den Kaufpreis.

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Betriebsübergang: Mitarbeiter im Mittelpunkt der Unternehmensnachfolge

Für die Arbeitnehmer bedeutet eine Betriebsübernahme, dass sie einen neuen Arbeitgeber bekommen. Aber muss man als Nachfolger das Personal übernehmen? Und erhalten alle Angestellten nun neue Verträge?

Das Wichtigste vorab: Nach § 613a BGB gilt, dass Mitarbeiter bei einer Betriebsübernahme grundsätzlich übernommen werden müssen. Auch die bestehenden Arbeitsverträge laufen zu denselben Konditionen weiter. Heißt, dass Lohn, Urlaubstage, Kündigungsrecht etc. unverändert bestehen bleibt. Der Nachfolger kann zwar neue Arbeitsverträge anbieten, diese dürfen die Angestellten jedoch nicht benachteiligen.

Kündigung und Abfindung bei Betriebsübergang
Wenn ein Betrieb oder ein Teil davon den Besitzer wechselt, darf der alte oder neue Chef den Arbeitnehmer deswegen nicht kündigen. Für Mitarbeiter gilt die gleiche Regelung. Das Recht zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses aus anderen Gründen bleibt davon unberührt.

Die Vorschrift soll Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bewahren. Da innerhalb des ersten Jahres niemand gekündigt werden darf, besteht auch kein Grund für eine Abfindung bei Betriebsübergang.

 

Betriebsübergang unter 10 Mitarbeiter: Was gilt hier?

Bei einem Betriebsübergang unter 10 Mitarbeitern gelten in Deutschland besondere Regelungen. Denn das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) findet grundsätzlich erst ab 10 Mitarbeitern Anwendung. Das bedeutet: Arbeitnehmer in sehr kleinen Betrieben genießen nicht denselben Kündigungsschutz wie in größeren Unternehmen. Trotzdem betreffen die arbeitsrechtlichen Regelungen über den Übergang von Betrieben aus dem BGB auch kleinere Betriebe. Somit werden Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter automatisch auf den neuen Inhaber übergehen. Eine Kündigung aufgrund des Übergangs ist auch hier unwirksam.

Gut zu wissen: Bereits bestehende Tarifverträge gelten weiterhin mindestens ein Jahr. In dieser Zeit dürfen sie nicht zum Nachteil des Arbeitnehmers geändert werden.

 

Antritt der Nachfolge meistern

Um den Antritt der Nachfolge für alle Beteiligten fair und transparent zu gestalten, sollten folgende Schritte und Überlegungen berücksichtigt werden:

Kommunikation: Informieren Sie alle Beteiligten, insbesondere die Mitarbeiter, über den bevorstehenden Wechsel. Dies sollte offen, ehrlich und in regelmäßigen Abständen geschehen. Ein entsprechender Dialog ermöglicht es, Bedenken und Fragen zu adressieren und sorgt für ein Klima des Vertrauens.

Einbindung des Teams: Beziehen Sie Schlüsselpersonen und Teams in den Prozess ein. Dies fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und minimiert Widerstände. Workshops oder Teambesprechungen können helfen, den Übergang reibungslos zu gestalten.

Schulung und Einarbeitung: Der Nachfolger sollte eine gründliche Einarbeitung erhalten, um das Unternehmen, die Prozesse und die Kultur kennenzulernen. Mentoring-Programme, bei denen der Vorgänger den Nachfolger begleitet, können sehr hilfreich sein.

 

Erfolgreiche Geschäftsübernahme durch Mitarbeiterintegration

Mitarbeiter sind das Rückgrat eines jeden Betriebs. Ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Bindung an das Unternehmen sind oft entscheidend für den Erfolg. Viele fragen sich, wann man die Mitarbeiter informieren sollte. Die Antwort ist leicht: Am besten so früh wie möglich. Dies verhindert Gerüchte und Unsicherheiten. Erklären Sie auch den Grund für die Übernahme, den erwarteten Zeitplan und die möglichen Auswirkungen auf das Unternehmen.

  • Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und wissen zu jeder Zeit, was mit ihrem Arbeitsplatz geschieht. Zudem haben sie so auch die Möglichkeit, diesen an ihre Wünsche anzupassen.
  • Die Meinungen und Bedenken von Mitarbeitern können zugleich wertvolle Einblicke für die Nachfolge bergen. Beispielsweise was im Unternehmen zukünftig verbessert werden kann, um Angestellten einen Top-Arbeitsplatz zu bieten.
 

Rundschreiben: Firmenübernahme transparent kommunizieren

Gerade bei großen Betrieben mit mehreren hundert oder tausend Angestellten kann nicht jeder einzeln abgeholt werden. Dennoch muss der bisherige Arbeitgeber die Arbeitnehmer über den Betriebsübergang informieren. Dazu gehören Informationen über den Zeitpunkt und Grund des Übergangs sowie die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Arbeitnehmer. Am besten geht dies über ein umfangreiches Rundschreiben, das keine Fragen offenlässt. Hierfür kann die eigene PR-Abteilung konsultiert werden. Gibt es diese nicht, ergibt es in jedem Fall Sinn, eine externe Firma mit der Kommunikation zu beauftragen. Experten finden mit Sicherheit die richtigen Worte.

 

Chancen & Risiken der Unternehmensbeteiligung bei der Nachfolgeplanung

Die Beteiligung von Mitarbeitern oder externen Partnern am Unternehmen im Rahmen der Nachfolgeplanung bietet hohes Potenzial. Es ist eine Art modernes Instrument der Unternehmensnachfolge mit vielen Vorteilen.

Sobald Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt werden, steigt die Motivation. Schließlich sind sie direkt am Erfolg beteiligt. Auch haben Angestellte, die bereits im Unternehmen tätig sind, ein tiefes Verständnis für die Geschäftsprozesse und die Unternehmenskultur. Das macht die Übergabe reibungslos und gewährleistet die Kontinuität im Geschäftsbetrieb. Aus finanzieller Sicht können Sie Teile des Unternehmenswertes liquidieren und für andere Zwecke nutzen.

Jedoch stehen der Unternehmensbeteiligung auch einige Risiken im Weg. Zum Beispiel können unterschiedliche Vorstellungen und Ziele der beteiligten Parteien zu Konflikten führen, insbesondere wenn Entscheidungen über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens getroffen werden müssen. Die Beteiligung von Dritten kann zudem zu Unzufriedenheit unter den Angestellten und somit sogar zur Veränderung der Unternehmenskultur führen.

 

Formen der Unternehmensbeteiligung

Unternehmensbeteiligungen können auf verschiedene Weisen strukturiert sein:

  • Direkte Beteiligung: Hierbei erwirbt eine Person oder ein Unternehmen Anteile oder Aktien und wird so direkt am Eigenkapital beteiligt. Dies kann sowohl eine Mehrheits- als auch eine Minderheitsbeteiligung sein.
  • Stille Beteiligung: Bei dieser Form beteiligt sich jemand am Unternehmen, ohne Gesellschafterrechte im eigentlichen Sinne zu erhalten. Der stille Gesellschafter wird in der Regel am Gewinn und Verlust des Unternehmens beteiligt, hat jedoch keine Mitspracherechte.
  • Genussrechte: Genussrechtsinhaber haben Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung, sind jedoch nicht am Unternehmen selbst beteiligt. Genussrechte können hinsichtlich der Beteiligung am Gewinn, der Rückzahlung und der Teilnahme an einer Liquidation unterschiedlich ausgestaltet sein.
 

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