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Pädagoge, Unternehmer, Gründer von skate-aid. Titus Dittmann erklärt, wie gemeinnützige Arbeit funktioniert. Damit aus Ideen Projekte werden und aus Projekten Organisationen – für die gute Sache.
Veröffentlicht am:09.06.2015
Für das eigene Projekt brennen – das Wichtigste in Sachen gemeinnützige Arbeit. Immer weiter machen, sich nicht von seinem Engagement abbringen lassen – aber vor dem Weitermachen … wie fängt man eigentlich an mit dem „Gutes-Tun“? Wahrscheinlich mit einer tiefen Überzeugung und vielen offenen Fragen: Wie gehe ich es am besten an, worauf muss ich achten? Gibt es Stolpersteine? Und wenn ja: welche?
Zunächst gibt es zwei Möglichkeiten, sich zu engagieren: Man kann seine Energie nebenberuflich in ein bestehendes Projekt stecken. Ein guter, großer Schritt. Man kann aber auch selbst eine gemeinnützige Organisation gründen. Ein noch größerer Schritt, ohne Frage.
Wenn aus der Idee aber wirklich ein Projekt wird, sollte man sich zu allererst überlegen, welche Rechtsform am besten zur eigenen Sache passt: Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), der Verein oder die Stiftung?
Klar, jede der Rechtsformen hat ihre Vorteile – und diese sollte man kennen. Die Stiftung ermöglicht zum Beispiel, dass der Wille des Stifters auch über seinen Tod hinweg bestehen bleibt. Findet man Gleichgesinnte, ist der Verein das Richtige. Hier bestimmen die Mitglieder demokratisch über die Satzung und den Zweck des Engagements. Das heißt aber auch, dass sich der Zweck des Vereins ändern kann.
Titus Dittmann ist Pädagoge, Mehrfach-Gründer – und Macher von skate-aid. Ende der 70er Jahre entdeckte er das Skateboard für pädagogische Zwecke, brachte es in die Schule und schrieb die erste wissenschaftliche Arbeit zum Thema Skateboarding. Aus Begeisterung für die aufkommende Jugendkultur begann er mit dem Import von Skateboard-Equipment und gründete die Titus GmbH. In kürzester Zeit wurde sein Unternehmen zum großen Erfolg, mit 95 Prozent Marktanteil. Titus begann einen Skateboard-Contest zu organisieren, aus dem einer der wichtigsten wurde. Aus einem Magazin, das er mit auf die Beine stellte, wurde eines der größten in Europa. 2010 übernahm Julius Dittmann die Titus GmbH. Titus selbst arbeitet heute für seine gemeinnützige Organisation skate-aid.
Wichtig für alle Rechtsformen ist: Wer Gutes tun will, muss die Gemeinnützigkeit erst beim Finanzamt beantragen – denn jede dieser Rechtsformen kann man sowohl gemeinnützig als auch wirtschaftlich betreiben. Zum Beispiel die Bundesligisten. Das sind große Wirtschaftsunternehmen, aber trotzdem Vereine. Bevor man hier jedoch aktiv wird, sollte man zuerst genau verstehen, wie das gemeinnützige Steuerrecht funktioniert.
Hier gibt es nämlich vier Bereiche:
Die gemeinnützige Organisation bestimmt darüber, welche Tätigkeiten in welchen Bereich fallen. Daher sollte man sich genau auskennen, um sich unnötigen Ärger mit der Finanzbehörde zu ersparen.
Steuerbefreit ist der ideelle Bereich, unter den beispielsweise Spenden fallen. Gleiches gilt mit Ausnahme für die Vermögensverwaltung und für den Zweckbetrieb. Unter diesen fallen Tätigkeiten, die dem guten Zweck der Organisation dienen, aber nicht mit anderen Unternehmen konkurrieren dürfen. Veranstalte ich eine Tombola und sammle Gelder, ist das der Fall. Verkaufe ich Getränke auf einem Fest für die gute Sache, wird es schwieriger. Daher legt man diese Tätigkeiten besser in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Hier zahle ich Steuern, habe aber einen Freibetrag von 35.000 Euro – für kleine Organisationen eine Menge Geld.
Wenn man dieses komplexe Steuerrecht verstanden hat, kann man sich ans Geldbeschaffen machen. Am besten, indem man Menschen für die eigene Sache begeistert. Da man Spenden nicht versteuern muss, sammelt man hier bestenfalls am meisten. Aber nicht alle Leute geben Gelder ohne Gegenleistung, daher verkauft skate-aid zum Beispiel T-Shirts und Boards. Den Gewinn kann man dann wieder in das gemeinnützige Projekt stecken. Sinnvoll ist, das eigene Logo immer mit auf das Produkt zu drucken, so wirbt man gleich für den guten Zweck.
Neben dem Geld braucht man fürs Engagement auch helfende Hände, klar. Das können Menschen sein, die sich nebenberuflich ehrenamtlich engagieren. Bei skate-aid nennt man sie Aktivisten. Sie verteilen Flyer, stellen Spendendosen auf. Andere gehen für Projekte ins Ausland. Das sind dann meist junge Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Auch gut: sich mit anderen Organisationen zusammenzutun, die sich für Ähnliches engagieren. Außerdem bleibt noch die Möglichkeit, Mitarbeiter einzustellen. Die gemeinnützige Organisation unterscheidet sich dahingehend nicht vom Unternehmen. Sie zahlt Gehalt, Sozialabgaben, Kranken- und Arbeitslosenversicherung.
Ob man nun als Ehrenamtler, als Mitarbeiter oder als Vorstand in der Organisation arbeitet: man sollte in jedem Fall abschätzen, was es für Risiken gibt. skate-aid schickt seine Leute beispielsweise in die Krisengebiete dieser Welt. Im Fall der Fälle sollte man schauen, ob bestehender Schutz dortgreift. Damit spart man sich hinterher viel Ärger.
Das hört sich jetzt nach sehr viel Recherche und Informationen an. Aber auch dafür sollte man sich nicht zu schade sein. Klar, man stolpert auch mal, was nicht schlimm ist. Dann steht man auf und macht weiter.
2009 gegründet hilft skate-aid Kinder- und Jugendlichen in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. In Afrika, Europa, Asien, Zentral-und Südamerika setzt skate-aid auf die sinn- und identitätsstiftende Kraft des Skateboardings. Im Rahmen von über 20 Projekten baut skate-aid Sportanlagen, Skateparks, gibt Unterricht und Workshops – unabhängig von Herkunft, Sprache und Religion. Immer mit dem pädagogischen Ziel, Kinder zu stärken und Selbstvertrauen zu vermitteln. Für gesellschaftliche Veränderung und eine bessere Zukunft.
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