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01.08.2022

Im Sommer fallen gerne mal die Hüllen. Aber wie viel nackte Haut ist in der Öffentlichkeit hierzulande überhaupt erlaubt? Oder im Ausland? Die ARAG Experten mit den nackten Tatsachen.

Nackt am Strand

Strafrechtlich verboten ist die Nacktheit in der Öffentlichkeit in Deutschland nicht. Trotzdem kann gemäß Paragraf 118 des Ordnungswidrigkeitengesetzes beispielsweise wegen Belästigung der Allgemeinheit, wegen groben Unfugs oder wegen Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ein Bußgeld verhängt werden. Die ARAG Experten weisen jedoch darauf hin, dass der Paragraf so allgemein und unbestimmt formuliert ist, dass immer der Einzelfall betrachtet werden muss.

Wer auf nahtlose Bräune steht, sollte sich aber – um Ärger zu vermeiden – textilfreie Strandabschnitte suchen, die es an fast jeder deutschen Küste und auch an deutschen Seen gibt. Wer in Deutschland an den Stränden hingegen blankzieht, an denen Freikörperkultur – kurz: FKK – verboten ist, dem drohen Verwarnungen oder auch Geldstrafen.

Nackt im Ausland

Die Dänen haben den Spieß sogar umgedreht. Dort sind die meisten Strände ‚Clothing-Optional‘, d. h., Kleidung ist erlaubt. Andere Länder sind jedoch nicht so freizügig – obwohl dort meist noch weitaus höhere Temperaturen herrschen als hierzulande. Wer dort allzu ungeniert der Freikörperkultur frönt, bekommt es im Ausland schnell mit den örtlichen Ordnungshütern zu tun. Die ARAG Experten raten daher, sich vorab über die landesüblichen Gepflogenheiten zu informieren.

Nackt in Aktion

Was ist aber, wenn es FKK-Fans hinaus in die Dünen oder den anliegenden Wald zieht? Hier gilt: Wenn sich niemand durch den Anblick von zu viel nackter Haut gestört fühlt, können FKK-Freunde auch nackidei wandern, klettern oder spazieren gehen. Die ARAG Experten weisen jedoch darauf hin, dass auch in FKK-Bereichen Schlafzimmer-Zärtlichkeiten nicht öffentlich ausgelebt werden dürfen. Sex an Strand und Co. ist fast überall auf der Welt verboten und gilt rechtlich gesehen als Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Nackt vor der Kamera

An fast allen FKK-Stränden finden sich Verbotsschilder, die das Fotografieren verbieten. Aber auch ohne aufgestellte Schilder raten die ARAG Experten, andere Menschen nicht ungefragt zu fotografieren, da auch an FKK-Stränden das sogenannte Recht am eigenen Bild (Paragrafen 22 und 23 des Kunsturhebergesetzes (KunstUrhG)) gilt. Das Recht am eigenen Bild ist Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und dient dazu, die Privatsphäre jedes Menschen – groß wie klein – vor ungewollten Bildveröffentlichungen, egal in welcher Form, zu schützen.

Nackt zu Hause

Zu Hause im heimischen Garten oder auf dem Balkon darf nackt Sonne getankt werden – sofern der Hausfrieden nicht gestört wird (Amtsgericht Merzig, Az.: 23 C 1282/04). Allerdings sieht das laut der ARAG Experten anders aus, wenn sich in der Nähe ein Spielplatz, eine Schule oder Kita sowie eine kirchliche Einrichtung befinden oder mit dem Nacktsein eine gezielte Provokation einher geht. Wer als Mieter nackig sonnenbaden und sich dennoch vor den Blicken der Nachbarn schützen möchte, darf einen unauffälligen Sichtschutz anbringen (Amtsgericht Neubrandenburg, Az.: 6 C 162/06).

Passende Gerichtsurteile

Grundsätzlich scheinen wir Deutschen kein allzu großes Problem mit der Nacktheit zu haben, denn es landen eher selten Streitfälle dazu vor Gericht. Und wenn, dann sind sie meist eher amüsant als brisant.

Nackter Jogger

Ein nackter Jogger dachte, dass ein Nylonstrumpf über dem Penis reiche, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Doch die Richter sahen das anders und brummten ihm ein Bußgeld von damals 4.000 Mark (etwa 2.000 Euro) auf (Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Az.: 1 S 972/02).

Nackte Radler

Ein nachmittägliches Nacktradeln anlässlich des Weltnacktradeltages wurde gerichtlich untersagt (Verwaltungsgericht Karlsruhe, Az.: 6 K 1058/05).

Fußball-Flitzer

Den nackten Derby-Flitzer beim Spiel FC Augsburg gegen FC Bayern kam sein Ausflug auf dem Rasen teuer zu stehen: Neben einem dreijährigen Stadionverbot, was ihm der DFB auferlegte, musste er ein Bußgeld von 3.000 Euro berappen.

Wie viel kostet Wildpinkeln?

Das Urinieren in der Öffentlichkeit kann teuer werden. Unsere Experten berichten.

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